Prominenz und Eifel-Tango

2010 kam Theo Zwanziger. 2011 werden der bekannte Konzerttechniker Franz Mohr und der berühmte Fernsehjournalist Friedrich Nowottny in der Gesprächsreihe "Einblicke" über die Erfahrungen mit den Größen ihrer Zeit berichten. Auch musikalisch hat das Kulturamt des Kreises dem Eifeler Publikum 2011 einiges zu bieten.

Bitburg/Prüm. Einfach mal ruhig hinsetzen, zuhören, Einblicke gewinnen. Einblicke in das Leben außergewöhnlicher Persönlichkeiten. So wie in jene Theo Zwanzigers, Chef des Deutschen Fußballbunds, der beim Auftakt der vom Kulturamt des Eifelkreises ins Leben gerufenen Gesprächsreihe "Einblicke" verraten hat, dass er beim Tatort gerne mal eine Leiche spielen würde.

Für Theo Zwanziger ist ein Traum in Erfüllung gegangen



Ein Traum, der ihm inzwischen in Erfüllung gegangen ist. Fast jedenfalls, denn eine Leiche war Zwanziger nicht. Er hat in seiner Lieblingsserie im November "lediglich" sich selbst gespielt, nachdem das Tatort-Team von seinem in Bitburg geäußerten Wunsch erfahren hatte. "Das zeigt, welche Außenwirkung unsere Gesprächsreihe auch bundesweit hat", sagt der Kulturamtsleiter und bekannte Ex-Schiedsrichter Herbert Fandel, der dem Eifeler Publikum mit "Einblicke" ein "Ping-Pong zwischen Sport und Kultur" bieten will.

Sport gab es zum Auftakt. Als Nächstes steht daher Kultur auf dem Programm. Und zwar Kultur für Kenner. Am 14. April wird Franz Mohr in die Eifel kommen. Über Jahrzehnte hinweg war der in New York lebende Chef-Konzerttechniker des Flügelbauers Steinway und Sons mit den besten Pianisten der Welt unterwegs. Tourneen, auf denen er die Marotten eines Vladimir Horowitz, Artur Rubinstein oder Glenn Gould kennengelernt hat. In der Aula des Regino-Gymnasiums Prüm wird der 83-Jährige im April Anekdoten über diese bewegte Zeit erzählen. Musik gibt es dazu auch. Natürlich gespielt auf einem Steinway-Flügel.

Während Mohr etwas für Musikinsider ist, dürfte der nächste Gast der Reihe wieder die breite Masse ansprechen: Am 8. September wird einer der beliebtesten Fernsehjournalisten der Nachkriegszeit, der ehemalige WDR-Intendant Friedrich Nowottny, im Haus Beda über seine Erfahrungen mit Willy Brandt, Helmut Schmidt oder Helmut Kohl berichten. Moderieren wird an beiden Abenden Herbert Fandel, der bereits die nächsten Prominenten für die Eifel erwärmt: Oliver Bierhoff hat für 2012 bereits zugesagt. Die Antwort des Boxers Henry Maske steht noch aus.

Das Kulturjahr 2011 hat den Eifelern allerdings noch weit mehr zu bieten als Einblicke. Stand 2010 Bach im Mittelpunkt des musikalischen Geschehens, so wird es diesmal Astor Piazolla sein. Unter dem Titel "Eifel-Tango" sind unter künstlerischer Leitung von Claudia Kussmaul drei Konzerte geplant, in deren Mittelpunkt Tangos des bekannten Komponisten stehen: am 28. Mai auf Schloss Niederweis mit anschließender Tango-Tanznacht, am 1. Oktober im Haus Beda und am 13. November auf Schloss Weilerbach. Wie Fandel findet: "Ein exotisch-romantisches Event für die Eifel - etwas ganz Besonderes".

Der Kammerchor Westeifel (Leitung: Christoph Schömig) und die junge Philharmonie Bonn haben 2011 zwei Konzerte in der Eifel geplant. Am 19. Juni gibt es in der St. Salvator Basilika in Prüm Bachs Pfingstkantaten zu hören und am 18. September Werke von Francis Poulenc (Gloria, Konzert für Orchester und Orgel) sowie das Te Deum von Antonin Dvorak.

Die rund 60 Profi-Musiker des Sinfonieorchesters der Musikschule Bitburg-Prüm treten am 5. Juni in der Kyllburger Stiftskirche auf und das Jugendsinfonierorchester des Kreises wird am 20. April in der Bitburger Stadthalle klassische Konzertliteratur spielen.

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