DORFLEBEN Pünktlich und gut angekommen

 BETTINGEN · Die Bettinger haben die Landeskommission des Wettbewerbs Unser Dorf hat Zukunft durch ihr Dorf geführt. Und so viel kann man schon mal sagen: Die Jury war beeindruckt.

 Der Weg führt vorbei am Frenkinger Platz, in dessen Umfeld sich in den vergangenen Jahren viel getan hat.

Der Weg führt vorbei am Frenkinger Platz, in dessen Umfeld sich in den vergangenen Jahren viel getan hat.

Foto: Uwe Hentschel

Nach der Kreis- und der Gebietskommission ist die Landeskommission nun die dritte Bewertungsjury, die innerhalb weniger Monate nach Bettingen kommt. Insofern haben die Gastgeber bereits gewisse Erfahrungswerte, was den zeitlichen Ablauf der Veranstaltung betrifft. Zumal sie zuletzt beim Besuch der Gebietskommission Mitte Juni feststellen mussten, dass der Zeitplan, den sie sich gesteckt haben, absolut nicht hinhaut. Am Ende hat es zwar dann doch für den ersten Platz in der Hauptklasse gereicht. Doch weil die Landesjury des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ für jede der 24 Gemeinden genau zwei Stunden eingeplant hat und es zu den Bettingern bereits durchgesickert ist, dass die Jury auf die Einhaltung dieser Zeitvorgabe recht rigoros beharrt, hat die Gemeinde reagiert. Das Programm wurde etwas gestrafft und die Anzahl der Stationen reduziert.

So geht es dann nach der Begrüßung und der Präsentation im Jugendheim direkt durch den angrenzenden Kindergarten, von dort vorbei an der neuen Seniorenresidenz zum Frenkinger Platz, wo bereits zwei Planwagen auf die Kommission und die Bürger warten. Mit denen fahren dann alle zunächst hoch zum Neubaugebiet Liesenberg, von wo aus es dann nach einem Zwischenstopp zur letzten Station geht: Auf einem ehemaligen Bauernhof, dessen Umbau Anfang des Jahres mit dem Baukulturpreis des Eifelkreises ausgezeichnet wurde, werden zunächst noch Pläne ausgerollt und weitere Einzelheiten erklärt, bevor dann schließlich die Jury das Wort hat und ihre Eindrücke zusammenfasst.

Den Anfang macht Franz Kattler, Leiter des Referats Dorferneuerung beim rheinland-pfälzischen Innenministerium. Und er ist begeistert. „Ich als Planer finde es toll, was hier in den vergangenen Jahren an Dorf-Entwicklung stattgefunden hat“, sagt Kattler, der vor allem auch die Planung und Umsetzung des Neubaugebiets lobt. „Das ist wahnsinnig gut geplant“, meint auch Detlef Kleintitschen, Denkmalschutzbeauftragter des Eifelkreises und in der Landesjury zuständig für den Bereich Baugestaltung und Bauentwicklung. In diesem Zusammengang sei es aber wichtig, an den im ersten Bauabschnitt festgesetzten Kriterien auch beim zweiten Bauabschnitt festzuhalten, gibt Kleintitschen als Anregung mit auf den Weg.

„Ich bin sprachlos. Und ich bin eher selten sprachlos“, sagt Kommissionsmitglied Julia Kaiser. Sie ist zuständig für den Bereich Entwicklungskonzept und wirtschaftliche Initiativen und habe, wie sie sagt, nichts zu beanstanden. „Ich habe mir hier auf meiner Liste überall nur Pluspunkte gemacht“, sagt sie. Die Prioritäten aus dem alten DorfEntwicklungskonzept seien sukzessive abgearbeitet worden, so Kaiser. Und dass mit dem derzeit laufenden Zukunfts-Check Dorf nun ein neues Dorfentwicklungskonzept erstellt werde, runde die Sache ab.

Und auch die übrigen Juroren zeigen sich sehr zufrieden, loben beispielsweise das ausgeprägte Vereinsleben und die vielen Freizeitangebote, die Grüngestaltung und die ansprechend gestalteten öffentlichen Sitzmöglichkeiten oder aber die Energieversorgung der Gebäude in der Ortsmitte durch ein Nahwärmenetz. Ein paar wenige Verbesserungsvorschläge gibt es zwar auch, doch unterm Strich ist das Fazit der Jury ein äußerst gutes. Und dass die Bettinger es dieses Mal sogar schaffen, zwei Minuten früher fertig zu sein als vorgegeben, weiß der Besuch ebenfalls sehr zu schätzen.

 In der neu gestalteten Ortsmitte gibt es einiges zu sehen.

In der neu gestalteten Ortsmitte gibt es einiges zu sehen.

Foto: Uwe Hentschel

Danach verabschiedet sich die Kommission, macht sich auf den Weg in Richtung Zeltingen-Rachtig (Kreis Bernkastel-Wittlich), wo an diesem Tag die zweite Begehung ansteht. Und bis zum 29. August folgen noch weitere. Insgesamt 24 Gemeinden nehmen an dem Landeswettbewerb teil. Davon jeweils zwölf in der Haupt- und zwölf in der Sonderklasse. In der Sonderklasse treten die Gemeinden an, die in den vergangenen Jahren bereits erfolgreich am Wettbewerb teilgenommen haben. So wie zum Beispiel Dudeldorf. Dort wird die Kommission am 22. August vor Ort sein. Der Eifelkreis ist also mit zwei Gemeinden beim Landesentscheid vertreten. Ob eine oder vielleicht sogar beide Gemeinden am Ende den Wettbewerb gewinnen und sich damit für den Bundesentscheid im kommenden Jahr qualifizieren, wird sich Anfang September zeigen. Dann sollen die Sieger bekannt gegeben werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort