Radler im Radar: Zählstationen sollen Auskunft über Nutzung der Wege liefern

Wolsfeld/Birresborn · 22 Millionen Euro sind nach Auskunft des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein seit 1998 in das Radwegenetz des LBM-Zuständigkeitsbereichs investiert worden. Um zu sehen, inwieweit sich diese Ausgaben gelohnt haben, wurden nun acht Radfahrerzählstationen errichtet.

 Bei Wolsfeld steht eine der insgesamt acht Radfahrerzählstationen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bei Wolsfeld steht eine der insgesamt acht Radfahrerzählstationen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Wolsfeld/Birresborn. Dass auf dem Nimstalradweg bei Wolsfeld Schwerlasttransporter unterwegs sind, war so nicht gewollt. Es entspricht auch nicht der Realität, wenngleich dort Daten gesammelt werden, die solche Rückschlüsse zulassen. Bei Wolsfeld steht nämlich eine der insgesamt acht Radfahrerzählstationen, die der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein in seinem Zuständigkeitsbereich (Eifelkreis Bitburg-Prüm und Landkreis Vulkaneifel) errichtet hat. Doch während die Station in Birresborn bereits verlässliche Daten sammelt, gibt es in Wolsfeld noch Probleme mit der Feinabstimmung der Radaranlage. Aus Fahrrädern, die erfasst würden, könnten dann schnell Autos und Lastwagen werden, erklärt LBM-Leiter Harald Enders, weshalb die Anlagen - mit Ausnahme der in Birresborn - noch alle richtig eingestellt werden müssten.
Dass die Radfahrer überhaupt gezählt werden, liegt nicht zuletzt an den 22 Millionen Euro, die laut LBM in den vergangenen 14 Jahren in das Radwegenetz investiert wurden. "Wir kennen die Investitionen und wollen natürlich auch sehen, dass sich unsere Investitionen rechnen", sagt Enders. "Über die Zähldaten erwarten wir Aufschlüsse über die Entwicklung der Nutzung unseres Radwegenetzes", erklärt er. Und das sei sowohl aus touristischer Sicht als auch in Bezug auf die Verkehrssicherheit interessant. "Da das Radwegenetz im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Vulkaneifelkreis alle Verbandsgemeinden untereinander und mit den Mittelzentren Daun und Bitburg verbindet, hoffen wir, den wesentlichen Teil des überörtlichen Radverkehrs auf das Radwegenetz zu lenken", sagt Enders. So sei beispielsweise geplant, die B 257 zwischen Bitburg und Irrel komplett für den Radverkehr zu sperren, da dort parallel auch der Nimstalradweg verlaufe. Doch geht es dem LBM dabei nicht nur um die quantitative Erfassung der Radfahrer. Die Zahlen der Zählstation in Birresborn (siehe Extra) zeigen nämlich auch, dass der dort verlaufende Kylltalradweg vor allem am Wochenende und an Feiertagen genutzt wird. Und das wiederum lässt die Vermutung zu, dass auf dem Radweg überwiegend Freizeitradler unterwegs sind.
Diese Erkenntnis ist auch für Enders keine Überraschung, verdeutlicht ihm aber ein in der Eifel allgemein verbreitetes Phänomen: Für den Weg zu Arbeit oder Schule werden die Radwege kaum genutzt. Und das, obwohl es sich in vielen Fällen durchaus anbieten würde, wie der LBM-Leiter meint. "Eigentlich wäre unsere Gesellschaft darauf angewiesen, die Innenstädte zu entlasten", sagt Enders, doch gebe es beispielsweise für Bitburg gar kein Radwegekonzept.
Bitburg hat also kein Konzept, dafür aber im Umland ein dichtes Fahrradwegenetz. So gibt es im Eifelkreis sowie dem benachbarten Landkreis Vulkaneifel insgesamt rund 700 Kilometer Strecke. Und neuerdings auch acht Zählstationen, die zukünftig Erkenntnisse über das Nutzungsverhalten liefern. Vorausgesetzt, die Radargeräte sind richtig eingestellt. Denn sonst taucht in der Statistik schnell der ein oder andere Lastwagen auf. uheExtra

Zahlen aus Birresborn: Die einzige Station, die bislang verlässlich Daten liefert, ist die in Birresborn am Kylltalradweg. Dort wurden im April rund 1600 Fahrzeuge gezählt. Wie der Landesbetrieb Mobilität erklärt, muss man diese relativ geringe Zahl in Verbindung mit den Witterungsbedingungen sehen: Die Durchschnittstemperatur am Zählgerät betrug im April nur 7,5 Grad Celsius, und das Messgerät verzeichnete zwölf Regentage. uheExtra

24 000 Euro kosten den LBM die acht Zählstationen, die ringförmig aufgestellt wurden und damit alle touristischen Hauptrouten der Eifel erfassen. Zwei stehen am Kylltalradweg bei Birresborn und bei Jünkerath. Die Zählstation des Nimstalradwegs steht bei Wolsfeld und die des Enzradwegs in Neuerburg. Die Nutzung des Sauerradwegs wird bei Minden erfasst und die des Kalkeifelradwegs bei Hillesheim. Ein weiteres Radar steht bei Mehren am Maare-Mosel-Radweg. Die achte Station erfasst bei Pronsfeld die Bewegung des Radwegs zwischen Prüm und St. Vith. uhe

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