Rätselhafte Brummi-freundliche Praxis

Jetzt ist er hoffentlich wirklich vorbei dieser lange, graue Winter. In dieser Woche hat er ja noch mal richtig zugeschlagen. Überraschend war das nur für die, die Wettervorhersagen ignorieren. Die Straßenmeistereien tun das nicht und gaben sich dann auch alle Mühe, der Lage auf den Straßen Herr zu werden.

Dass es dennoch ein paar Unfälle gibt, ist unvermeidlich. Die meisten sind ja bekanntlich Blechschäden, die ohne größere Auswirkungen auf andere Verkehrsteilnehmer bleiben. Wenn es irgendwo Staus und chaotische Zustände wegen Schnee und Eis gibt, dann in den allermeisten Fällen dort, wo Lastwagen sich auf Straßen querstellen und nicht mehr weiterkommen. Dabei dürfte auch jedem Lastwagenfahrer der Wetterbericht bekannt sein. Viele fahren halt trotzdem. Das einzige, was dagegen helfen würde, wäre, bei absehbaren Witterungsproblemen frühzeitig ein zeitweiliges Fahrverbot für LKW auszusprechen. In Deutschland gibt es das praktisch nie. Sarkastisch formuliert machen die LKW ihr Fahrverbot ja auch selbst, wenn sie beispielsweise auf der B 51 oder auf der Hunrückhöhenstraße einfach steckenbleiben und auch keiner mehr weiterkommt. Es bleibt ein Rätsel, warum es zu verkraften ist, dass der Flughafen Frankfurt für Stunden ganz gesperrt werden kann, während Bundesstraßen, trotz absehbarer Behinderungen durch Lastwagen, praktisch nie frühzeitig gesperrt werden. Da allerdings der Winter nun hoffentlich vorbei ist, haben wir bis zum Jahresende nochmals Zeit, über den Grund dieser merkwürdig brummi-freundlichen Praxis nachzudenken.

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