Retter schaffen Einsatzrekord
Drei neue Rettungswachen hat das Deutsche Rote Kreuz Bitburg-Prüm im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Dass Bedarf für diese zusätzlichen Einrichtungen vorhanden ist, zeigen die Einsätze, die in den vergangenen sechs Jahren um 60 Prozent zugenommen haben.
Bitburg. 857 887 Kilometer. So viel haben die 123 Mitarbeiter des DRK-Rettungsdienstes Bitburg-Prüm in ihren neun Rettungswagen, vier Krankenwagen sowie den vier Noteinsatzfahrzeugen im vergangenen Jahr zurückgelegt. 20 257 Einsätze wurden insgesamt registriert, wobei in dieser Zahl auch die 1267 Fehleinsätze enthalten sind - Fälle, in denen also ein Fahrzeug angefordert, aber letztlich doch nicht benötigt wurde.
Einsätze in sechs Jahren um 60 Prozent gestiegen
Im Schnitt ist somit alle 26 Minuten ein Gefährt des Rettungsdiensts gestartet. 2870 Mal waren die Notarztfahrzeuge im Einsatz, 5915 Mal die Rettungswagen und 10 205 Mal die Krankenwagen. Gegenüber dem Vorjahr (19 385 Einsätze) ist die Zahl der Aufträge um rund 4,5 Prozent gestiegen. Überhaupt geht der Trend seit Jahren aufwärts. So haben die Einsätze seit 2004 (12 610) um 60 Prozent zugenommen.
Für DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Rieder liegt die Ursache dieser Entwicklung vor allem in der gesellschaftlichen Entwicklung. So würden die Menschen immer älter, womit auch der Bedarf an medizinischer Versorgung steige. Gleichzeitig aber nehme das hausärztliche Versorgungsangebot auf dem Land ab, was für die noch verbleibenden Ärzte bedeute, dass deren Versorgungsbereiche immer größer würden, erklärt Rieder. "Der Rettungsdienst wird zunehmend von den Hausärzten eingesetzt, damit die Patienten jederzeit gut versorgt werden und bereits auf dem Weg zur ärztlichen Behandlung durch das Rettungsdienstpersonal qualifiziert betreut sind. "Der demografische Wandel mit all seinen Begleiterscheinungen hat also auch etwas Gutes. Zumindest für das Rote Kreuz.
Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, aber auch um die 15 Minuten einzuhalten, die zwischen Alarmierung und Ankunft des Rettungsdienstes maximal liegen dürfen, hat das DRK im vergangenen Jahr drei weitere Stützpunkte errichtet und eröffnet.
Rund zwei Millionen Euro, von denen wiederum der Eifelkreis 75 Prozent der förderfähigen Kosten übernommen hat, wurden in die neuen Standorte Echternacherbrück, Badem und Winterspelt investiert. Für weitere 1,3 Millionen Euro wurde bereits 2009 in Neuerburg eine neue Rettungswache errichtet.
ExtraRund um die Uhr einsatzbereit: 123 Mitarbeiter, davon 28 Frauen und 95 Männer, sind derzeit als Rettungsassistenten (61) und Rettungssanitäter (62) in den acht Rettungswachen Bitburg, Prüm, Neuerburg, Speicher, Arzfeld, Echternacherbrück, Badem und Winterspelt im Einsatz. Damit werden nach Auskunft des DRK Bitburg-Prüm mehr als 180 000 Arbeitsstunden pro Jahr geleistet. Hinzu kommen 25 ehrenamtliche Rettungsdienstler und 20 Notärzte. Vier von ihnen sind niedergelassene Ärzte, 16 arbeiten im Krankenhaus. (uhe)