Ritter, Hexen und Armbrustschützen

NEUERBURG. (nam) Zum großen Finale des Musikalischen Sommers feiert die Neuerburger Stadtgarde von Freitag, 27. August, bis Sonntag, 29. August, ihr erstes Internationales Stadtgardenfest. Ein buntes Programm aus Musik und mittelalterlichen Szenen erwartet die Besucher im Stadtpark.

Man schreibt das Jahr 1424. In Neuerburg sorgt eine Schützengesellschaft, die so genannte Sebastiansbruderschaft für den Schutz der Bürger. Die 27 Brüder sind alle versierte Armbrustschützen - an ihrer Spitze die adligen Herren Junker Adam Poisgin und Junker Johann Poisgin. 1498 ordert der neue Herr der Neuerburg, Graf Kuno II. von Manderscheid, zehn Schützen aus den Bürgerreihen zum Schutz und zur Ausbesserung der Stadtmauern und Türme.Ritterkämpfe und Hexenprozess

Was im Mittelalter seinen Ursprung hat, will die 1996 neu gegründete Neuerburger Stadtgarde wieder aufleben lassen. Sie beteiligen sich bei festlichen Anlässen in historischer Tracht und geben mit ihren Schwarzpulverkanonen den Veranstaltungen das richtige Feuer. Begleitet werden die Stadtschützen bei ihren öffentlichen Auftritten von den Marketenderinnen, einer Gruppe von Frauen, die früher wie heute für das leibliche Wohl der Garde sorgt. In diesem Jahr feiert die Stadtgarde Neuerburg eine Premiere: das erste internationale Stadtgardenfest in Neuerburg. Drei Tage lang wird vom 27. bis 29. August ein buntes Programm aus Musik und historischem Schauspiel geboten. Das Fest bildet zugleich den Abschluss des Musikalischen Sommers. Am Freitag, 27. August, beginnt das Fest um 20 Uhr mit einem Auftritt des Musikvereins Stadtkyll. Am Samstag, 28. August, ziehen die teilnehmenden Gruppen um 16 Uhr vom Marktplatz zum Stadtpark. Dort haben die Hermeskeiler Landsknechte und die Milites Viennenses aus Vianden ihr Lager aufgeschlagen. Sie und die Gäste werden vom Burgherren Johann von Rodemacher (seinerzeit Graf auf der Neuerburg) höchst persönlich begrüßt. Ein Falkner und Schaukämpfe mit Schwertern und Lanzen geben den Zuschauern einen Eindruck vom Leben im mittelalterlichen Neuerburg. Am Abend werden drei gemeine Bürger mit traditioneller Zeremonie in die Stadtgarde aufgenommen. Bei Einbruch der Dunkelheit machen die Milites Viennenses den Neuerburger Hexen den Prozess. Rothaarige sollten sich daher in Acht nehmen. Weiter sorgen im Laufe dieses Tages der Kruchtener Fanfarenzug, die "Rebels Kepelke" - eine Damenkapelle aus den Niederlanden - sowie die Tanzformation "i-Leven" für musikalische Unterhaltung.Kanonen der Stadtgarde werden am Sonntag gesegnet

Das Programm am Sonntag, 29. August, beginnt um 10.15 Uhr mit einem Festgottesdienst unter freiem Himmel im Stadtpark. Dabei werden die neuen Kanonen der Stadtgarde gesegnet. Am Sonntag teilen die Hermeskeiler Landsknechte und Milites Viennensis ihr Lager mit der Rittergilde aus Stromberg. Die Biersdorfer Bogenschützen zeigen ihre Künste und lassen auch den gemeinen Bürger unter Aufsicht sein Glück an der Waffe probieren. Um 14 Uhr führen die Milites Viennenses das mittelalterliche Spiel "Johann und Johanna" auf. Auch Kinder kommen am Sonntag auf ihre Kosten: Sie können an diesem Nachmittag bei Ritterspielen mitmachen. Falkner und Tanzgarde ergänzen das Programm. Den Frühschoppen und den abendlichen Abschluss gestalten "Rebels Kepelke" musikalisch. Wer gerne bummeln und dabei mittelalterliches Flair erleben möchte, hat beim Handwerkermarkt Gelegenheit dazu. Auf dem Markt präsentieren Schnapsbrenner, Keramikhersteller, Drechsler und Korbmacher ihre Waren.

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