Rolle rückwärts für die Prümer Kirmes

PRÜM. Die Prümer Salvator-Kirmes steht vor der Rückkehr in die Innenstadt. Die Anliegerversammlung der Hahnplatz-Bürger hat am Dienstagabend der Verlagerung vom Ausstellungsgelände in die City zugestimmt, und zwar einstimmig.

Es war wohl eine der kürzesten Bürgerversammlungen in der Geschichte der Stadt Prüm, und auch das Ergebnis könnte man fast als historisch bezeichnen: Nach 43-minütiger Beratung stand am Dienstagabend fest, dass die Prümer Kirmes zurück in die Innenstadt verlegt werden soll. Alle rund 45 Anlieger votierten in der Aula des ehemaligen Konvikts für den Vorschlag von Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy (CDU), den Rummel in abgespeckter Form und schon in diesem Jahr auf dem Hahnplatz zu starten. Vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrats und des Ausbleibens von Klagen nicht erschienener Anlieger geht die St. Salvator-Kirmes 2005 vom 6. bis 8. August also auf dem Prümer Hahnplatz über die Bühne.Intensive Gespräche zur Kirmes seit Amtsantritt

Schon Generationen von Bürgermeistern hätten sich in der Vergangenheit mit diesem Thema beschäftigt, erklärte Stadtchefin Weinandy zu Beginn ihres Statements. "Damals hat man sich vorgestellt, eine Großkirmes hinzukriegen", worum man sich auch redlich bemüht habe. "Aber die Kirmes auf dem Ausstellungsgelände ist immer kläglicher geworden", obwohl es immer wieder Verbesserungsversuche gegeben habe, räumte Mathilde Weinandy ein. Zuletzt habe sie im Wahlkampf von vielen Bürgern gehört: "Die Kirmes gehört in die Stadt." Die Verlegung des Rummelplatzes in die City hat die Bürgermeisterin derweil gleich nach ihrem Amtsantritt intensiv beschäftigt. Sowohl im Kirmesausschuss als auch mit dem Bonner Generalunternehmer Barth gab es in den vergangenen Wochen intensive Gespräche. Involviert waren auch das Regino-Gymnasium und der Kreis Bitburg-Prüm als Träger dieser Schule. Außerdem suchte die Bürgermeisterin Einzelgespräche mit den Anliegern. Das Ergebnis: "Ich habe überall Zustimmung gefunden." 1994 war der Prümer Rummel vom geliebten Teichplatz auf das Ausstellungsgelände hinter den alten Bahnhof gewechselt, doch auf diesem Platz herrschte besonders im vergangenen Jahr Tristesse pur. Das Vorhaben, dort eine Großkirmes zu etablieren, scheiterte schon im Ansatz. Deshalb hatten sich in den vergangenen Jahren die Stimmen gemehrt, die eine baldige Rückkehr in die Stadt forderten. Schon vor zehn Jahren hatte die SPD diesen Schritt angemahnt, doch mit dem Argument, eine Kirmes in der City sei aus technischen Gründen nicht möglich, wurden die Genossen jedes Mal überstimmt. Nun ticken die Uhren anders. "Die technische Machbarkeit ist geklärt", teilte Bürgermeisterin Weinandy am Dienstag mit und stellte das Aufstellen eines Auto-Scooters vor der Basilika ebenso in Aussicht wie den Aufbau weiterer Fahrgeschäfte und Buden auf dem Regino-Schulhof und im Bereich der Bushaltestelle. Auch Pastor Robert Lürtzener sei einverstanden. Weinandy: "Wir wollen ja auch keine Großkirmes, sondern mehr etwas in Richtung Nostalgie mit Essen, Trinken und Geselligkeit." Von den anwesenden Bürgern erhielt Mathilde Weinandy durch die Bank Zustimmung. Günter Altenburg merkte an, es wäre gut zu wissen, wer denn noch gegen diesen Schritt sei. Zur Not könne derjenige ja auch in Urlaub fahren. Mario Mereien unterstrich, dass es in der Vergangenheit nicht die Anlieger gewesen seien, die das Vorhaben gebremst hätten, sondern "Barth und andere". Und während Musikvereins-Chef Jürgen Zengerling vorschlug, den Kirmessonntag 2005 mit einem verkaufsoffenen Sonntag zu verbinden, machte der Dritte Stadtbeigeordnete und Jurist Daniel Kling (CDU) klar, dass es nach Lage der Dinge für Klagende schwierig würde, die Entscheidung im Eilverfahren zu kippen. Bei der übernächsten Stadtratssitzung soll das Vorhaben nun offiziell auf den Weg gebracht werden. Es wird mit einer breiten Zustimmung gerechnet.

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