Sachkosten sind nicht alles

Es ist erfreulich, dass der Vertrag zwischen Gemeinden und Kirche über die Finanzierung der Sachkosten der katholischen Kindertagesstätten in Bitburg und dem Umland endlich unter Dach und Fach ist. Drei Jahre lang diskutierten die Experten über eine gerechte Kostenverteilung.

Das ist eine lange Zeit. Die Zuschüsse aus Steuermitteln für kirchliche Tagesstätten gerieten derweil immer wieder in die Diskussion und angesichts des im Vergleich zu ihrer finanziellen Beteiligung geringen Einflusses der öffentlichen Hand in die Kritik. Für die Kinder, um die es ja in erster Linie gehen sollte, ist der neue Vertrag jedenfalls eine gute Nachricht, denn er sorgt zumindest mittelfristig für Ruhe in der Öffentlichkeit und Planungssicherheit. Wie lange dieses Fundament jedoch wirklich hält, wird vor allem davon abhängen, wie sich die finanzielle Situation der Kommunen und der Kirche künftig entwickelt. Auf den ersten Blick klingt es einleuchtend, wenn manche fordern, dass bei einer weiteren Erhöhung des Finanzierungsanteils der Kommunen die Kindertagesstätten auch gleich in öffentliche Trägerschaft übernommen werden könnten. Schon jetzt wird der Löwenanteil an Sach- und Personalkosten von staatlicher und nicht von kirchlicher Seite bestritten. Für die beiden kirchlichen Kindertagesstätten in Bitburg mag eine Übernahme in kommunale Hand auch durchaus denkbar sein. Denn dort steht ohnehin eine professionelle Verwaltung für diesen Bereich zur Verfügung. Ob es jedoch sinnvoll und vor allem finanzierbar ist, die Kindergärten in kleineren Kommunen wie Seffern oder Wißmannsdorf vollständig in gemeindliche Obhut zu nehmen und sich damit nicht nur den bisher von der Kirche getragenen Kostenanteil, sondern auch zusätzlichen Verwaltungs- und Organisationsaufwand aufzuhalsen, darf getrost bezweifelt werden. l.ross@volksfreund.de

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