Schlichten statt Richten

PRÜM/SCHÖNECKEN. (kth) Zum neuen Schiedsmann für den Bereich Schönecken ist Nikolaus Geisen bestellt worden. Der pensionierte Grund- und Hauptschullehrer tritt die Nachfolge von Maria Schütz an, die fünf Jahre lang als Schiedsfrau im Schiedsamtsbezirk Schönecken tätig war.

Der aus Lützkampen stammende Nikolaus Geisen ist sowohl in Schönecken als auch außerhalb der Ortsgrenzen kein Unbekannter. 20 Jahre lang war er Ortsbürgermeister des Burgfleckens und eben so lange Mitglied des Verbandsgemeinderats. Für sein ehrenamtliches Engagement wurde Geisen mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet. Nun wird Geisen neuer Schiedsmann für den Bereich Schönecken. Die Ernennung durch Franz-Josef Triendl, Direktor des Amtsgerichts Prüm, erfolgte auf Vorschlag des Schönecker Ortsgemeinderats und der Verbandsgemeindeverwaltung Prüm. Bei Geisens Vereidigung erläuterte Triendl die rheinland-pfälzische Schiedsamtsordnung, die man unter der Devise "Schlichten ist besser als richten" zusammenfassen könne. Nach seiner Erfahrung werden Streitigkeiten - oft auch Bagatellsachen - ohne vorhergehenden Versuch einer Streitbeilegung vor die Gerichte gebracht und dort bis in die letzte Instanz ausgetragen. Am Ende des gerichtlichen Wegs stehe mancher vor einem Scherbenhaufen. Die Rechtsfrage sei zwar zu seinen Gunsten entschieden, die menschliche Beziehung mit dem anderen Beteiligten aber oftmals für immer zerstört. Nach den Worten von Triendl sei in vielen Fällen eine Streitschlichtung durch Schiedsfrauen und Schiedsmännern die bessere Alternative. Sie entlaste gleichzeitig die Amtsgerichte. Maria Schütz wurde mit der Dankurkunde der Landesjustizverwaltung und einem Geschenk von Aloysius Söhngen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Prüm, aus dem Schiedsamt verabschiedet. Geisen wünschte Söhngen viel Erfolg im neuen Ehrenamt.

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