Schloss Malberg: Verkaufsgespräche laufen

Malberg · Nächste Woche sollen die Hüllen fallen, die das Neue Haus des Schlosses Malberg derzeit noch umgeben. Dann wird die Anlage im neuen Glanz erstrahlen - und damit womöglich noch attraktiver sein für Investoren. Ein Unternehmer aus Bangladesch hat zugleich weiterhin gesteigertes Interesse am Kauf des Wahrzeichens in der Kyllburger Waldeifel.

 Bald fallen die Hüllen an der Außenfassade des Neuen Hauses. Wann allerdings das Schloss Malberg seinen Eigentümer wechselt, ist nach wie vor unklar. TV-Foto: Nina Ebner

Bald fallen die Hüllen an der Außenfassade des Neuen Hauses. Wann allerdings das Schloss Malberg seinen Eigentümer wechselt, ist nach wie vor unklar. TV-Foto: Nina Ebner

Es ist eine stolze Summe, die in den vergangenen 20 Jahren, seitdem das Schloss Malberg im Eigentum der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg steht, in die Anlage investiert wurde: Nach Abschluss der derzeitigen Bauarbeiten im kommenden Jahr (siehe Extra) beläuft sich diese Summe auf knapp zehn Millionen Euro. Mitte kommender Woche sollen die Arbeiten an der Außenfassade des Neuen Hauses beendet werden und damit die Verhüllungen fallen, die derzeit den Blick auf das Gebäude verhindern.

Bernd Spindler, Bürgermeister der VG Kyllburg, ist sich sicher: "Das Schloss wird dann noch stärker strahlen." Damit verbunden ist natürlich die Hoffnung, dass der neue Glanz vor allem potenzielle Käufer überzeugt: Denn interessierte Investoren gab es in den vergangenen 20 Jahren schon viele, doch bis zum Abschluss eines Kaufvertrags kam es bislang trotzdem nicht. "Das Objekt ist aber jetzt ja noch mal attraktiver geworden", betont Spindler, "es sind weitere 2,5 Millionen Euro investiert worden." Eine Investition, die die Gespräche mit einem Unternehmer aus Bangladesch beflügeln sollen: Seit Mitte 2008 steht die VG mit diesem in Kontakt (der TV berichtete).

Der "Global Player" (O-Ton Spindler) mit Sitz in Bangladesch, der in der hochwertigen Bekleidungsindustrie tätig ist und eine repräsentative Niederlassung in Europa sucht, war bereits mehrfach in Malberg zu Gast und hat scheinbar immer noch ein hohes Interesse an dem Kyllburger Wahrzeichen. Sogar in Mainz sei man bereits gemeinsam gewesen, berichtet Spindler, um mit den Denkmalpflegebehörden über das Vorhaben des potenziellen Investors zu sprechen. Dessen Konzept für das Schloss sieht neben einer privaten Nutzung auch ein Hotel sowie Seminarräume vor, zudem ist ein Gesundheitszentrum mit dem Schwerpunkt Wellness im Gespräch. Denkmalpflegerisch habe es keine Einwände gegeben, sagt der VG-Chef, der hofft, bald die nächsten Schritte einleiten zu können. Eine von dem Unternehmer beauftragte Anwaltsgruppe aus Deutschland sei derzeit dabei, das weitere Vorgehen zu erarbeiten. Die Unterzeichnung eines "Letter of Intent", einer Absichtserklärung zwischen dem Investor und der VG, ist im Gespräch. Darin soll das Versprechen festgeschrieben werden, dass die VG in einem gewissen Zeitraum, während die Verhandlungen laufen, das Schloss an niemand anderen verkaufen darf. Eine Zusage, die der VG nicht schwerfallen wird: Denn dass bis dahin Gespräche mit möglichen anderen interessierten Investoren in einem unterschriftsreifen Kaufvertrag münden, ist aufgrund der Erfahrungen der vergangenen 20 Jahre eher unwahrscheinlich.Extra

Stand der Bauarbeiten

Neben der Außenfassade des Neuen Hauses, die saniert und gestrichen wurde und deren Verhüllung in der kommenden Woche abgenommen werden soll, werden bis etwa Mitte 2011 für insgesamt 2,5 Millionen Euro der Gartenpavillion saniert und fünf Räume im Innenbereich wieder hergerichtet. In den Räumen im Erdgeschoss soll eine Fußbodenheizung installiert, die Fußböden wieder aufgebaut und die Holzvertäfelungen sowie Türen restauriert werden. Darüber hinaus werden Wände und Decken gestrichen. (neb)

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