Schnee und Eis haben ihren Preis

Der Winter ist noch lange nicht vorbei. Dennoch steht schon jetzt fest, dass er im Eifelkreis Bitburg-Prüm erhebliche Mehrkosten - etwa durch den hohen Verbrauch an Streusalz und den zu erwartenden Frostschäden an den Straßen - verursachen wird. Wie hoch diese allerdings ausfallen werden, ist noch völlig ungewiss.

 Helmut Barz, stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Bitburg, kennt die Schäden in seinem Beritt nur zu genau, wie hier auf der L 5 bei Rittersdorf an der Überführung der B 51. TV-Foto: Klaus Kimmling

Helmut Barz, stellvertretender Leiter der Straßenmeisterei Bitburg, kennt die Schäden in seinem Beritt nur zu genau, wie hier auf der L 5 bei Rittersdorf an der Überführung der B 51. TV-Foto: Klaus Kimmling

Bitburg/Prüm. 18 600 Tonnen Streusalz hat der für den Eifelkreis Bitburg-Prüm und den Landkreis Vulkaneifel zuständige Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich in einem Winter verbraucht. Nach der Statistik müsste der Winter 2010/2011 damit schon wieder vorbei sein: Denn seit den ersten Schneefällen Ende November wurden bereits mehr als 18 800 Tonnen an Salz auf die Bundes-, Landes- und Kreisstraßen im Eifelkreis und im Landkreis Vulkaneifel gestreut. Doch es ist wohl zu vermuten, dass Schnee und Eis die Region weiter im Griff haben werden - schließlich waren auch im vergangenen Winter bis in den März hinein Schneefälle zu verzeichnen. Und so rüstet sich auch der LBM für weitere Streueinsätze: "Wir bekommen pro Woche circa 2800 Tonnen an Nachlieferung", sagt Bruno von Landenberg vom LBM. Klar, dass das ins Geld geht - nur wie stark, ist vom LBM noch nicht zu erfahren: "Da der Winterdienst noch in vollem Gange ist, können wir derzeit keine Angaben über etwaige Mehrkosten machen", erklärt von Landenberg.

Fest steht allerdings, dass nicht nur der hohe Verbrauch an Streusalz die Kosten dieses Winters in die Höhe treiben wird: Denn dass an zahlreichen Straßen im Eifelkreis auch Frostschäden auftreten werden, ist gewiss. Bis jetzt sei die Situation bezogen auf auftretende Schlaglöcher allerdings noch normal, heißt es dazu vom LBM. Löcher würden mit Wintermischgut instand gesetzt, Straßen müssten bislang noch nicht gesperrt werden. Auch hier sei noch völlig ungewiss, wie teuer die Beseitigung der Winterschäden auf den Straßen werde.

Ähnliches gilt auch für die Gemeindestraßen im Eifelkreis: "Teilweise sind die Straßen weiter schneebedeckt, sodass wir die Schäden noch gar nicht sehen können", sagt Hans-Günter Wilwers von der Verbandsgemeindeverwaltung Prüm. Dennoch rechnet er bereits jetzt damit, dass gerade an den älteren Straßen Einiges zu tun sein wird.

Beträchtliche Frostschäden vermeldet dagegen schon jetzt die Stadt Bitburg, auch wenn Genaueres über die Höhe der Kosten erst nach der Frostperiode feststehe. "Es werden auf jeden Fall erhebliche Mehrkosten für Material und Personal entstehen", sagt Stadt-Pressesprecher Werner Krämer: "Schon jetzt haben wir den Aufwand, den sonst ein ,normaler' Winter verursacht, in etwa erreicht."

Zwar gibt es immer wieder Kritik am Winterdienst in der Stadt. Allerdings stellt Krämer dazu fest: Die Arbeiter des städtischen Bauhofs sind "Tag und Nacht im Winterdienst tätig". Die vor dem Winter eingelagerten 250 Tonnen Streusalz seien "bis auf einen kleinen Restbestand" bereits verbraucht. Mit einer Nachlieferung an Salz rechnet Krämer nicht vor Ende Januar.

Auch beim städtischen Bauhof in Prüm sind die 100 Tonnen Salz, die vor dem Winter eingelagert wurden, so gut wie aufgebraucht - und das, obwohl in Prüm nur noch auf Steigungsstraßen gestreut wird. "Lediglich bei Eisregen streuen wir auch die waagerechten Straßen", erklärt Leo Reuter vom Prümer Bauhof, wo auf eine Salz-Nachlieferung im Januar gehofft wird - eine Bestellung übrigens, die bereits im Oktober aufgegeben wurde.

Mehr Salz dagegen hat die Autobahnmeisterei Prüm zur Räumung der Autobahn 60 zur Verfügung: Bereits 3000 Tonnen wurden dort bislang gestreut, Frostschäden seien kaum aufgetreten. "Die Strecke ist noch nicht sehr alt, daher haben wir weniger Probleme", sagt Herbert Klar, Leiter der Autobahnmeisterei Prüm. ExtraHausmeisterdienste in der Region, die auch Winterdienste anbieten, sind zurzeit im Dauereinsatz. "Wir sind absolut ausgelastet", sagt Christian Daus, Geschäftsführer der Daus GmbH in Wittlich. Das Unternehmen hat bereits mehr Einsätze gefahren als im gesamten vergangenen Winter. Den Räumdienst rechnet die Firma abhängig von der Grundstücksgröße ab, bezahlt wird pro Meter geräumter Fläche. Die Verträge gelten für die komplette Saison. Auch die Winterdienst-Mitarbeiter des Bürgerservice in Trier und Saarburg haben viel zu tun. "Die Leute rufen pausenlos an", sagt Manfred Becker. Da das Personal begrenzt sei, könne man die Nachfrage im Raum Trier kaum bedienen. Die Parkplätze vieler Firmen und Supermärkte im Raum Bitburg und auf dem Trierer Petrisberg werden von der Firma Gebäude- und Immobilien Service S.A. (Sitz in Herforst) geräumt. "Wir kommen mit dem Streuen kaum nach", sagt Geschäftsführer Arno Hardt. Zudem sei der Salzpreis seit Anfang Dezember "um das Doppelte gestiegen". Derzeit zahle man bis zu 250 Euro pro Tonne. Nachschub ordert die Firma wegen der Salzknappheit in Rumänien. Kunden bezahlen pro Räumeinsatz , abhängig von der Anzahl der Stellplätze. (cweb)

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