Schwimmbadpläne werden konkreter

Irrel/Echternach · Die Verbandsgemeinde (VG) Südeifel möchte gemeinsam mit Echternach ein neues Schwimmbad bauen (der TV berichtete). Um die Rahmenbedingungen zu klären, wurde eine Arbeitsgruppe gegründet. Die hat sich bereits zweimal getroffen. Einig ist man sich schon darin, nur ein funktionales Hallenbad zu bauen.

Schwimmbadpläne werden konkreter
Foto: klaus kimmling (e_bit )

Irrel/Echternach. "Kinder müssen schwimmen lernen. Man sollte alles in die Wege leiten, um ein funktionsfähiges Hallenbad vorzuhalten", sagt Siegfried Werner von der DLRG Echternacherbrück/Irrel und überreicht Moritz Petry, Bürgermeister der VG Südeifel, eine Liste mit 400 Unterschriften, die nur innerhalb einer Woche gesammelt worden sind. Während Peter Trauden, Ortsbürgermeister von Heilbach und Fraktionsvorsitzender der Unabhängigen Bürgervertretung (UBV) im Verbandsgemeinderat Südeifel schon im Vorfeld heftig gegen den Neubau beziehungsweise die Sanierung des alten Schwimmbads in Irrel schießt, wollen andere Ratsmitglieder erst abwarten, was die Arbeitsgruppe an Informationen zusammenträgt.
Sport- statt Spaßbad


Diese ist eigens aus Vertretern aus der VG Südeifel und Echternach gebildet worden, um vorab viele Fragen zu klären. Erste Ergebnisse liegen bereits vor. Einigkeit herrscht darin, ein "abgespecktes" Sportbad zu bauen. "Es wird keinen Bistro-Bereich und keinen Sprungturm geben", sagt Petry. Statt nah an der Straße, soll das Bad nun im hinteren Bereich des Grundstücks gebaut werden - damit entschärfe man die Hochwasserproblematik.
Das Grundstück würde die Ortsgemeinde Echternacherbrück der VG langfristig gegen eine kleine Pacht zur Verfügung stellen, sagt Petry. Genaue Zahlen könne er noch nicht benennen, "es ist mehr ein symbolischer Betrag - denn in Echternacherbrück ist man daran interessiert, dass diese Infrastruktur vor Ort zustande kommt".
Sehr schwierig sei es, eine konkrete Fördergeldzusage zu bekommen, weil es sich um ein grenzüberschreitendes Projekt handele. Neben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier wollen auch die beiden Länder mitreden. "In jedem Land gibt es Verantwortliche, die verschiedene Förderprogramme betreuen." Eine Förderung zwischen 30 und 50 Prozent sei schon in Aussicht gestellt worden. Da die Förderung aber aus verschiedenen Töpfen käme und die Anträge noch alle von den Entscheidern bewertet werden müssen, gebe es noch viele Unbekannte, sagt der Bürgermeister. Konkrete Zusagen gibt es noch nicht.
Diskutiert wird zurzeit, ob es Sinn habe, einen Zweckverband zu gründen. "Nach derzeitiger Rechtslage ist dies die einzige Organisationsform, die effizient über die Ländergrenzen funktioniert", erklärt Petry.
Unklar ist auch, wie die Kosten auf die beiden Kommunen aufgeteilt werden. Da wolle man die Zahlen der Schüler, aber auch die Zahlen der Vereinsschwimmer und die öffentliche Nutzung zugrunde legen, sagt Petry. Die Tendenz gehe aber dahin, dass die Luxemburger Seite mehr zahlen wird.
Wie geht es weiter? Anfang Mai ist die nächste Sitzung des Arbeitskreises. Dort soll die Kostenverteilung festgezurrt werden. In der nächsten VG-Ratssitzung am Dienstag, 3. Mai, soll es neue Informationen geben. "Ziel ist, dass bis zur Sommerpause entscheidungsreife Zahlen vorliegen", sagt der Bürgermeister. Ein großes Fragezeichen stehe noch hinter der Fördersumme. "Wir können nicht Mitte Juli eine Entscheidung fällen, wenn wir nicht wissen, wie hoch die Förderung ist."
Und was wurde aus der Resolution, die Peter Trauden gegen den Neubau eines Hallenbads in Echternacherbrück und für die Schließung des Hallenbads in Irrel bei allen Ortsgemeinderäten angeregt hatte?
Dazu Moritz Petry: "Es gab nur einen Rücklauf aus Heilbach. Aus den anderen Ortsgemeinden gab es bisher keine Reaktion."
In Heilbach haben sich die Ortsgemeinderatsmitglieder einstimmig gegen den Neubau ausgesprochen.
Die SPD-Fraktion hat indessen im jüngsten VG-Rat ein Positionspapier vom Deutschen Sportlehrerverband Rheinland-Pfalz verteilt. Tenor: Schwimmen zu vermitteln sei staatlicher Auftrag. Die Kommunen werden aufgefordert, die "gesellschaftliche Aufgabe Schwimmfähigkeit" bei Überlegungen zur Unterhaltung ihrer Einrichtung zu berücksichtigen.Extra

 Noch brennt Licht im Irreler Hallenbad.

Noch brennt Licht im Irreler Hallenbad.

Foto: klaus kimmling (e_bit )

In einem Offenen Brief hatten sich die vier Ratsmitglieder der UBV-Fraktion im VG-Rat Südeifel im Dezember 2015 an die Kommunalaufsicht des Eifelkreises Bitburg-Prüm gewandt. Darin fordern sie, dass die Kommunalaufsicht weder eine Kreditaufnahme für einen Hallenbad-Neubau noch für die Sanierung des Hallenbads in Irrel genehmigt. Auf TV-Anfrage äußert sich die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm wie folgt zum Offenen Brief: "Bislang liegen der Kommunalaufsicht keine Beschlüsse vor, die der Genehmigung unterliegen, auch ist nicht erkennbar, dass gegen geltendes Recht verstoßen worden ist. Die Kommunalaufsicht ist daher bislang noch nicht tätig geworden. Die angestellten Überlegungen und die Einsetzung einer Arbeitsgruppe unterliegen der kommunalen Selbstverwaltung, gegen die keine aufsichtsbehördlichen Bedenken bestehen." sn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort