Sinnvolles Angebot

24-Stunden-Kita Zu unserem Bericht "Die 24-Stunden-Kita" (TV vom 23. Januar) schreibt diese Leserin: Die 24-Stunden-Kita sollte meines Erachtens nur für Alleinerziehende sein: Sie haben es schwer genug in der modernen Gesellschaft, für sie ist ein solches Angebot sinnvoll. Dies war auch der Ursprungsgedanke der Errichtung von U3-Angeboten.


Da aber immer mehr Familien von diesem Angebot Gebrauch machen wollten, hat der Gesetzgeber entsprechend reagiert. Ob das für die Entwicklung eines Kleinkindes sinnvoll ist, darüber haben sich die Verantwortlichen wohl weniger Gedanken gemacht.
Es ist eine Situation entstanden, die für das gesamte Kita-System und die Kleinsten ungesund geworden ist. Wichtig ist vor allem die Qualität: Was ist für unsere Kinder aus pädagogisch-medizinischer Sicht wichtig? Neben einem rhythmisch gestalteten Tages-, Wochen-, Monats- und Jahreslauf eine feste Gruppenzugehörigkeit, ein "nonverbaler" Erziehungsstil, bei dem nicht das Wort, sondern die Handlung, das Vorbild, zeigt, worum es geht. So erlebt sich das Kind freigelassen, da es aus eigenem Antrieb nachahmt. Auch Naturbegegnungen sowie das Vermeiden von Multimedia-Angeboten und technischem Spielzeug sind förderlich. Das Erleben eines Kindes in den ersten sieben Lebensjahren ist aus medizinischer ganzheitlicher Sicht prägend im Hinblick auf die konstitutionelle Gesundheit fürs ganze Leben.
Die Verantwortlichen sollten neben der Frage, ob eine 24-Stunden-Kita entstehen soll, dringend über neue wertvolle pädagogische Konzepte nachdenken, wie die Einrichtung eines ganzheitlich arbeitenden Waldorfkindergartens oder die Förderung der Waldpädagogik. Es sollte ein gemeinsames Konzept von den Verantwortlichen der Behörden und der Kitas erarbeitet werden, so dass die besonderen pädagogischen Angebote wie die der Waldgruppe der Kita St. Peter auch von Kindern der umliegenden Dörfer genutzt werden können. Wissenschaftler haben ein Jahr Waldgruppen begleitet. Ihnen zufolge sind die Waldkinder deutlich gesünder, haben eine bessere Motorik und Konzentration und sind fantasiereicher als die Kinder im normalen Kindergarten. Aus diesem Grund sollte dieses einzigartige Angebot auch für alle zugänglich sein, die sich ein solches wünschen, und das 24-Stunden-Öffnungszeiten-Angebot sollte nur für Alleinerziehende sein.
Maria Schüller-Palzkill, Bitburg

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort