Medien So wurde „der Mätthi“ in Bitburg zur besten Schülerzeitung Deutschlands

Bitburg · Das Redaktionsteam der St. Matthias-Schule in Bitburg hat die beste Schülerzeitung bundesweit gemacht und arbeitet jetzt mit Hochdruck am neuen Heft zum Thema Zukunft.

 Die Redakteure der preisgekönten Schülerzeitung Mätthi freuen sich über die Auszeichnung und arbeiten bereits mit Hochdruck an der neuen Ausgabe zum Thema Zukunft.

Die Redakteure der preisgekönten Schülerzeitung Mätthi freuen sich über die Auszeichnung und arbeiten bereits mit Hochdruck an der neuen Ausgabe zum Thema Zukunft.

Foto: TV/Nora John

Das Redaktionsteam der St.-Matthias-Schule in Bitburg ist derzeit sehr glücklich. Grund dafür ist die Ausgabe 2018 ihrer Schülerzeitung „der Mätthi“. Diese ist  unter 1900 Schülerzeitungen der Kategorie Realschule als beste Schülerzeitung Deutschlands gewählt worden. Thema der Ausgabe „Glücklich sein“.

Schon mehrfach wurde die Zeitung auf Landesebene ausgezeichnet, doch der Sieg auf Bundesebene ist für das Redaktionsteam und ihre betreuenden Lehrer Monika Fink und Christoph Barth noch einmal etwas Besonderes.

Doch bei aller Freude über den Erfolg des letztjährigen Magazins laufen die Vorbereitungen für die neue Ausgabe auf Hochtouren. „Zukunft“ lautet  dieses Mal das Thema der Schüler. An einer weißen Tafel im Redaktionsraum steht das Thema im Zentrum. Drum herum die verschiedenen Facetten, mit denen es vertieft werden kann.

„Zuerst besprechen wir das Thema im Plenum“, beschreibt Leon Sanoske die Vorgehensweise bei der Produktion des Magazins der kooperativen Gesamtschule, die in Trägerschaft des Bistums Trier ist. Leon und Annemarie Gontscharow sind die Chefredakteure des Teams, in dem Schüler von der fünften bis zur elften Klasse mitarbeiten. Sobald das Leit-Thema gefunden ist, wird die Arbeit verteilt, erzählt Leon weiter. „Wir überlegen, wen man interviewen könnte“, sagt Leon weiter. Außerdem werde auch im Internet recherchiert. Dabei lernen sie auch seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden.

Deutschlehrerin Monika Fink und Kunstlehrer Christoph Barth begleiten die Schüler dabei, lassen ihnen aber weitgehend freie Hand. Die Schüler scheuen sich auch nicht, Themen anzupacken, die man bei einer katholischen Schule eher nicht erwartet. So ging es in einer der vergangenen Ausgaben unter anderem um das Thema Homosexualität. In der kommenden Ausgabe wird ein Interview mit Stephan Hippler sein, der bei der Kirche nicht unumstritten ist.

Wichtig ist es für das Team, dass die Artikel immer etwas mit der Schule zu tun haben. Beim Thema Glück erfuhren die Jugendlichen beispielsweise vom Schulleiter und seinem Hobby Segeln. Auf einer anderen Seite sind  Bilder zu sehen von allen Lehrern, die in den  14 Monaten vor Erscheinen des Hefts Nachwuchs bekommen haben. Das Ganze ist in ein Ratespiel eingebettet. Die Bilder der Säuglinge sollen den Eltern zugeordnet werden.

Zu einer Zeitung gehören natürlich nicht nur die Texte. Auch ein ansprechendes Layout ist dafür wichtig.

Mit den Programmen Indesign und Photoshop kennt sich zum Beispiel Jonas gut aus. Bilder werden zum Teil selbst gemacht oder von Internetanbietern gekauft. Gelernt hat Jonas den Umgang mit den Programmen unter anderem mit Youtube-Tutorials. Ein fester Bestandteil der Hefte sind mit Photoshop bearbeitete Bilder, die die Lehrer in ganz neuen Rollen, jeweils dem Thema des Heftes angepasst, zeigen.

Finanziert wird das Magazin, das pro Heft in der Herstellung zwischen fünf und sechs Euro kostet, über den Verkaufspreis von drei Euro und zusätzlich über Anzeigen. Dafür ist Lehrer Christoph Barth verantwortlich.

Zum Glück  gibt es viele Firmen, die das Redaktionsteam unterstützen, erzählen Leon und Annemarie. Vielfach seien es die Eltern von den Schülern.

 Deutschlehrerin Monika Fink bespricht mit den Schülern die Texte, achtet auf den richtigen Aufbau und auch die Rechtschreibung. Dabei geht es aber anders als beim normalen Schulunterricht nicht um eine Benotung. „Es ist Schule mal anders“, beschreibt Fink den Reiz der Arbeitsgemeinschaft.

Freude an ihrer Tätigkeit haben die Jugendlichen auf jeden Fall. „Ich finde es gut, dass ich zum Beispiel Lehrern mal Fragen stellen kann, die ich sonst nicht stellen würde“, sagt Leon. Man könne so die Menschen von der Schule, auch ehemalige Schüler, besser kennenlernen.

Bei soviel Spaß an der Arbeit haben die Schüler kein Problem damit, auch außerhalb der Arbeitsgemeinschaft daheim an Texten oder Layout zu feilen, vor allem, wenn der Redaktionsschluss naht. Und manch einer hat vielleicht auch den Wunsch, später einmal in der Medienbranche zu arbeiten. Annemarie kann sich das vorstellen. „Aber erst einmal mache ich die Schule fertig“, sagt sie.

Auf die neue Ausgabe kann man sich schon freuen. Viel verraten die Schüler noch nicht. Aber Nora Ostermann erzählt dann doch etwas. Sie hat in Anlehnung an das Lied „Wenn ich König von Deutschland wäre“ von Rio Reiser ihre Mitschüler gefragt, was sie machen würden, „wenn sie Kanzlerin von Deutschland wären“.

Jetzt hoffen alle, dass sie das neue Heft schon mit zur Preisverleihung nach Berlin mitnehmen können. Im Juni geht es in die Bundeshauptstadt, und das Team freut sich auf zwei aufregende Tage dort.

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