Sommer, Sonne, Gästeplus

Bitburg · 2016 war kein gutes Jahr für den Fremdenverkehr in der Eifel. 2017 sieht es besser aus. Ob das auch an den neuen Ideen der Touristiker liegt?

 Maria Arvanitis, Geschäftsführerin der Tourismus-Info Bitburger Land. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Maria Arvanitis, Geschäftsführerin der Tourismus-Info Bitburger Land. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Foto: roland morgen (rm.) ("TV-Upload morgen"

Bitburg Schlechtes Wetter versaut nicht nur die Stimmung, sondern auch die Zahlen - jedenfalls die der Touristiker im Bitburger Land. Für das Jahr 2016 mit seinem verregneten Sommer verzeichnen sie daher ein leichtes Minus, sagt Maria Arvanitis, Geschäftsführerin der Tourist-Info Bitburger Land. Zum Feriengebiet, das sie verwaltet, gehört nicht nur die gleichnamige Verbandsgemeinde (VG), sondern auch die Bierbrauerstadt und die VG Speicher.
Insgesamt wurden 121 316 Urlaubsgäste gezählt. Die haben 258 600 Mal in Hotels in der Region übernachtet, blieben im Durchschnitt also etwa zwei Tage. Die Zahlen der Campingplätze werden noch nicht berücksichtigt. "Da kommen noch etwa 150 000 Übernachtungen hinzu", meint Arvanitis. 2015 sind es 128 175 Gäste gewesen und 277 281 Übernachtungen. Und wie sieht es für das laufende Jahr aus?
"Gefühlt besser", sagt Arvanitis, "die Gastronomen sind zufrieden." Aber genau könnte man das erst am Ende des Jahres sagen.
Die meisten Urlauber, die es in die Eifel zieht, machen Tages- oder Wochenendtrips. Sie stammen aus Nordrhein-Westfalen, dem Saarland, Belgien oder den Niederlanden. Sie wollen wandern oder Fahrrad fahren, die Natur genießen.
Dass die Natur der größte Trumpf der Eifel ist, haben die Touristiker längst erkannt. Sie wollen, so Arvanitis, jetzt aber noch stärker auf neue Rad- und Wanderwege setzen. Die sollen in Zukunft auch barrierefrei werden - zumindest einige davon. Das heißt nicht nur, dass sie zugänglich für Rollstuhlfahrer werden sollen. Es sollen auch Angebote für Blinde und Gehörlose dazukommen. Und auch die Jugendlichen haben die Touristiker im Blick. Die sollen übers "Storytellern" auf die Wanderwege gelockt werden. Über Schilder und Multimedia-Installationen sollen die Wege "Geschichten erzählen".
Ein weiteres Projekt ist die Venn-Eifel-Mosel-Runde, die der Landesbetrieb Mobilität kommendes Jahr ausschildern lassen will. Die Strecke umfasst den ganzen Kylltal-Radweg und wird - da ist sich Arvanitis sicher - dann mit vier Sternen ausgezeichnet werden.
Überhaupt werde das Radfahren für Touristiker immer wichtiger, sagt sie. Seit 2014 seien auf deutschen Wegen 30 Prozent mehr Reisende auf dem Rad unterwegs, viele auch auf dem E-Bike. Mit diesen motorisierten Geräten sind auch die Hügel in der Eifel kein Problem mehr, sagt Arvanitis. Sie glaubt, dass das eine Chance ist, den Radtourismus in der Region voranzutreiben. Die Tourist-Info plant daher, eine neue Broschüre mit Routen drucken zu lassen.
Warum das alles so wichtig ist? Weil der Tourismus für die Eifel ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist. 98,7 Millionen Umsatz macht die Branche hierzulande jährlich, fast 2000 Menschen sind dort beschäftigt. "Da lohnt es sich doch, sich öfter mal etwas Neues einfallen zu lassen", sagt Arvanitis.

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