SPD-Begehren stößt auf taube Ohren

PRÜM. Nach kurzer Aussprache hat die SPD-Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Prüm ihren Antrag auf eine neue Konzeption für das Museum Prüm zurück gezogen. Zuvor hatte Bürgermeister Aloysius Söhngen (CDU) eindringlich um Respekt gegenüber Museums-Chef Franz-Josef Faas gebeten.

 Franz-Josef Faas und sein Lebenswerk Museum Prüm. Eine neue Konzeption für die seit vielen Jahren gewachsene Einrichtung wird es vorerst nicht geben. Foto: TV-Archiv/Kaspar Thürwächter

Franz-Josef Faas und sein Lebenswerk Museum Prüm. Eine neue Konzeption für die seit vielen Jahren gewachsene Einrichtung wird es vorerst nicht geben. Foto: TV-Archiv/Kaspar Thürwächter

Der Antrag der SPD-Fraktion auf "Erstellung eines Konzeptes zur Weiterführung und Neuordnung des Museum Prüm" ist im Prümer VG-Rat am Dienstagabend weitgehend auf taube Ohren gestoßen. Wie es in dem von der neuen Fraktionschefin Birgit Nolte-Schuster formulierten Begehren heißt, hat Museumsleiter Franz-Josef Faas anlässlich der Eröffnung der zur Zeit laufenden Dauerausstellung bekannt gegeben, sich in absehbarer Zeit von den Leitungsgeschäften zurückziehen zu wollen. Stattdessen liege ihm daran, nur noch beratend tätig zu sein. Nolte-Schuster: "Nach Ansicht der SPD-Fraktion erscheint es sinnvoll, auch im Hinblick auf die Mittelverwendung rechtzeitig über die organisatorische und damit auch inhaltliche Weiterführung des Museums zu befinden." Man beantrage deshalb die Erstellung eines diesbezüglichen Konzepts. In der Sitzung wollte Birgit Nolte-Schuster nun "wertfrei" wissen, ob sich die Verwaltung bereits über ein Konzept Gedanken gemacht habe. Bürgermeister Söhngen hob in seiner Erklärung nicht nur den hohen Wert des Museums für den Tourismus im Prümer Land hervor. Er sprach auch und besonders vom Lebenswerk des Prümer Ehrenbürgers Franz-Josef Faas. "Es ist bewundernswert, wie sich Franz-Josef Faas auch heute noch mit 83 Jahren um die Belange der Einrichtung kümmert", sagte Söhngen. Von daher stehe einzig und allein das Bemühen des Museums-Chefs im Vordergrund, sich persönlich um die Dinge zu kümmern. Söhngen: "Die Nachfolge-Regelung sollten wir allein aus Respekt gegenüber Franz-Josef Fass ihm selbst überlassen. Ich möchte Sie also herzlich darum bitten, so etwas nicht zu beschließen." Monika Rolef (FWG) schloss sich den Ausführungen Söhngens an. Sie verwies insbesondere auf den menschlichen Aspekt und darauf, dass Franz-Josef Faas auch immer wieder viel Geld aus eigener Tasche beisteuere. Gleichzeitig warnte CDU-Fraktionschefin Mathilde Weinandy davor, mit diesem Antrag "das Kind mit dem Bade auszuschütten". Birgit Nolte-Schuster betonte, dass sie das Werk des Prümer Museumsleiters durchaus schätze. Immerhin arbeite sie ja auch selbst mit ihm zusammen. Schließlich zog sie den Antrag zurück, um ihn beim nächsten Mal "besser formuliert" vorzulegen. Franz-Josef Faas reagierte am Mittwoch empört auf den Antrag. "Das geht die gar nichts an", schimpfte der Prümer Ehrenbürger. Dieses Begehren sei "unberechtigt". Faas sprach außerdem von einer "Einmischung". "Das gefällt mir gar nicht, nachdem ich das Museum nun 40 Jahre lang aufgebaut habe." Zudem lägen die Dinge nicht so, wie sie im SPD-Antrag formuliert worden seien.

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