Bildung Eröffnung trotz Sanierungsstau

Speicher · Die Speicherer Genossenschaft ist jetzt Mieter des Schulgrundstücks. Das hat der Kreistag beschlossen. Es musste offenbar schnell gehen, weil die Arbeiten an einem Gebäude schleppend vorangingen.

 Der Fachklassentrakt, der hinter der Eulenstatue zu sehen ist, wird wohl bis August nicht fertig. Die Schüler sollen solange auf das Nachbargebäude ausweichen.

Der Fachklassentrakt, der hinter der Eulenstatue zu sehen ist, wird wohl bis August nicht fertig. Die Schüler sollen solange auf das Nachbargebäude ausweichen.

Foto: TV/Christian Altmayer

Es ist fünf vor 12 für die Speicherer Genossen. Nur zwei Monate bleiben ihnen bis zur geplanten Eröffnung des Speicherer Privatgymnasiums auf dem Gelände der ehemaligen Realschule (der TV berichtete mehrfach). Doch offenbar dauern die Arbeiten am sogenannten Fachklassentrakt länger als gedacht. Eigentlich sollte hier im August der Unterricht beginnen. Aber die Sanierung von Brandschutzmängeln mache den Handwerkern derzeit zu schaffen, wie Alwin Ersfeld sagt.

Neue Türen müssten laut dem Vorsitzenden der Genossenschaft her, neue Kabel und Heizungsrohre verlegt ewrden. Das alles habe ihm „Bauchschmerzen und Stress“ bereitet, meint Ersfeld. Deshalb sei er jetzt froh, dass es eine Lösung für das Problem gebe.

Der Kreistag hat in seiner jüngsten Sitzung nämlich die Übergabe des Schulgeländes an die Genossenschaft offiziell gemacht. Schon jetzt durften die zukünftigen Betreiber des Gymnasiums zwar in den Gebäuden werkeln. Aber offiziell waren sie noch nicht die Mieter des Grundstücks. Das soll sich nach dem Beschluss des Rates ändern. Geplant ist, dass die Anlage weitere drei Jahre lang im Eigentum des Kreises bleibt und danach in den Besitz der Speicherer Genossen übergeht. Solange zahlen sie für Räume und Außenanlagen jährlich rund 4000 Euro.

Der Eifelkreis profitiert aber nicht nur vom Mietpreis. Er spart durch die Übergabe auch Unterhaltungskosten von 240 000 Euro im Jahr für das Grundstück. Die müssen die Genossen ab jetzt tragen. Warum die neue Regelung ihnen trotzdem entgegenkommt, wie Ersfeld meint?

Weil die Klassen auf das zweistöckige Gebäude der ehemaligen Otto-Hahn-Realschule ausweichen können, während die Arbeiten am Fachtrakt andauern. Ursprünglich war es genau andersherum geplant. Und den Unterricht in den kleineren Bau zu verlegen, bleibe „eine Übergangslösung für wenige Monate“, so Ersfeld. Aber es sei eine „Übergangslösung“, die die Eröffnung des Gymnasiums im August ermöglicht und den Genossen und den Handwerkern den Druck nimmt, den Fachtrakt so schnell wie möglich fertigzustellen.

Dass es so viel Arbeit werde, die neue Schule auf die Schiene zu bringen, hätte Ersfeld selbst nicht gedacht, wie er zugibt. Nun sei er aber froh, dass alles geklappt habe. Inzwischen hätten 28 Eltern aus der Verbandsgemeinde, dem angrenzenden „Heckenland“ und der Stadt Bitburg ihre Kinder für das Gymnasium angemeldet. 30 war die Marke, die die Genossen knacken wollten. Insgesamt sei man aber zufrieden und rechne mit weiteren Anmeldungen. Genug Lehrer habe Ersfeld auf jeden Fall zusammen, sagt er. Acht Pädagogen konnte der Unternehmen für die Einrichtung gewinnen. Sie und die Direktorin werden sich heute bei einem Elternabend in der Aula der Realschule vorstellen. Beginn der Veranstaltung, bei der auch die Schuluniformen der Kinder präsentiert werden, ist um 17.30 Uhr.

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