Bitburg. "Schau in das Gesicht eines behinderten Läufers, der die Ziellinie eine halbe Stunde nach dem Sieger überquert. Er hat weder gesiegt, noch ist er persönliche Bestzeit gelaufen und dennoch freut er sich wie kaum ein anderer." So beschrieb Guido Kirsch, einer der Initiatoren des Bitburger Stadtlaufs, die Motivation, behinderte Menschen in eine Laufveranstaltung zu integrieren. Das gelingt in der Eifel seit 1994 vorbildlich, als der Bitburger Stadtlauf als Teil der Feier zum 25-jährigen Bestehen der Lebenshilfe Bitburg aus der Taufe gehoben wurde. Behinderte können unabhängig vom Alter jede Strecke laufen. Seit 2009 gibt es zudem das Projekt Buddylauf zwischen der St.-Martin-Schule, dem St.-Willibrord-Gymnasium und dem Haus der Jugend. "36 Schüler der St.-Martin-Schule laufen jeweils mit einem Schüler des Gymnasiums", erklärt Stadtlauf-Organisationsleiter Marco Fandel. Nichtbehinderte kümmern sich um Behinderte. Berührungsängste gibt es nicht. Damit die erwarteten 600 Sportler (im vergangenen Jahr wurden 581 Teilnehmer im Ziel gezählt) vor, während und nach dem Lauf gute Bedingungen vorfinden, sorgen rund 120 ehrenamtliche Helfer für einen reibungslosen Ablauf. Das Besondere: Es ist nicht nur ein Verein (offizieller Ausrichter ist die BSG "gemeinsam aktiv" Bitburg), der sich engagiert, sondern viele Gruppen beispielsweise von der Förderschule St. Martin, über DLRG, Polizei und DRK bis zum Karnevalsverein Freunde der Bütt. Sie eint der Zweck des Bitburger Stadtlaufs: Behinderten und Nichtbehinderten die Möglichkeit zu geben, gemeinsam Sport zu treiben. Der Erlös geht an die Lebenshilfe Bitburg zur Förderung des Sports. teu www.volksfreund.de/laufen… Marco Fandel (34, Organisationsleiter des Bitburger Stadtlaufs und Lehrer an der Förderschule St. Martin): Wie wird man zum Organisationsleiter des Bitburger Stadtlaufs? Marco Fandel: "Erst bekam ich kleine Aufgaben beim Projekt. Als Guido Kirsch, der den Lauf ja 1994 initiiert hat, vor drei Jahren ausgestiegen ist, wurde ein Nachfolger gesucht. Für mich ist es schön, denn ich plane und organisiere gerne." Was sind ihre Aufgaben? Marco Fandel: "Ich verknüpfe die einzelnen Felder der Organisation miteinander, koordiniere und überprüfe, ob alles gemacht ist. Wir haben sechs Bereiche von Strecke über Sponsoren bis hin zu Verpflegung. Irgendwie arbeitet man dabei überall ein bisschen mit. Ich mache auch den meisten Schriftverkehr und man ist Mädchen für alles. Ein großer Vorteil ist, dass ich in der Schule arbeite." Weshalb opfern sie so viel Zeit für eine Sportveranstaltung? Marco Fandel: "Es klingt vielleicht gefühlsduselig, aber wenn ich am Sonntag wieder im Ziel stehe und unsere Schüler im Buddylauf sehe, dann ist das für mich einfach die Hauptmotivation. Dieses Jahr nimmt weit über die Hälfte der St.-Martin-Schüler teil." teu Anmeldung heute im Internet ( www.stadtlauf-bitburg.de) und Sonntag bis eine Stunde vor dem jeweiligen Start im Bitburger Schlösschen. Startzeiten: 10 Uhr Bambinilauf (250 Meter), 10.10 Uhr Mädchen und Jungen bis 15 Jahre (1000 Meter), 10.15 Uhr Walking (5300 Meter), 10.30 Uhr Jugend- und Jedermannlauf (5000 Meter), 11.15 Uhr Hauptlauf (10 000 Meter). Die Strecken: Start und Ziel in der Kölner Straße, Höhe Bitburger Schlösschen. 1000 Meter: Kölner Straße, Rittersdorfer Straße, Am Tennisplatz, Bürgerweg, Theobald-Simon-Straße, Kölner Straße. 3000 Meter: Kölner Straße, Rittersdorfer Straße, Prümer Straße, Rautenberg, Karrenweg, Trierer Straße, Hauptstraße, Kölner Straße. Fünf-Kilometer-Lauf: Zwei kleine und eine große Runde. Für zehn Kilometer sind eine kleine und drei große Runden notwendig.