Spritzgebäck im Bunker

Bombenangriff: Meine Schwester Maria und ich flüchteten an Heiligabend mit unserer Oma aus Daun in den nahe gelegenen Wald, wo wir in einer Hütte Unterschlupf fanden. Da waren schon mehrere Leute, die auch Schutz suchten.

Auf dem Weg dorthin versteckten wir uns hinter Bäumen und Hecken, um im Kugelhagel nicht getroffen zu werden. Eine Bekannte, Frau Hirschler aus Daun, kam dazu und hatte selbst gebackenes Spritzgebäck dabei. Sie gab mir und meiner Schwester je zwei Stückchen davon, das war unser Weihnachtsteller. Meine Mutter konnte nicht bei uns sein, sie musste das Vieh hüten, mein Vater war in Russland. Ich sah, wie eine Bombe ein Haus zerstörte, in dem befanden sich mein Vetter Alfons Hein und weitere 28 Menschen; er konnte als einziger lebend geborgen werden. Obwohl ich erst vier Jahre alt war, bleibt mit dieser Heiligabend lebenslang in Erinnerung. scho/-pf.STV-Leser Peter Schommers lebt heute in Daun-Pützborn.

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