Starkes Signal für die Waldeifel

Kyllburgs Stadtbürgermeister Werner Krämer hatte ein starkes Signal gefordert - und der Rat kam dieser Bitte nach: Einstimmig votierte er am Donnerstag für eine Mitgliedschaft im Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel, der die Tourismus-Förderung in der Waldeifel übernehmen will.

Kyllburg. (neb) Die 21 Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde (VG) Kyllburg stehen vor einer richtungsweisenden Entscheidung: Wie sollen sie sich in der Frage der Fremdenverkehrs-Förderung, die seit Monaten in der VG brach liegt (der TV berichtete mehrfach), positionieren?

Die VG darf laut einem Urteil des rheinland-pfälzischen Oberverwaltungsgerichts kein Geld über eine Sonderumlage von den Ortsgemeinden eintreiben, da die Tourismus-Arbeit Sache der Gemeinden ist. Ein erster Anlauf, dass alle Ortsgemeinden diese Aufgabe per Ratsbeschluss auf die VG übertragen, scheiterte am Veto zweier Räte. Seit Monaten ist die Tourist-Info geschlossen, die Gästezahlen gehen zurück - zum Leidwesen vieler touristischer Betriebe.

Mitte August startete der Verkehrsverein Kyllburger Waldeifel einen neuen Versuch zur Lösung des "Tourimus-Streits", der allerdings wiederum einen Beschluss der Gemeinderäte erforderlich macht: Der Verkehrsverein will künftig die Tourismus-Förderung für den Bereich der Kyllburger VG übernehmen, die VG und die Ortsgemeinden sollen Mitglied im Verein werden.

Der Rat von Pickließen hatte bereits in der vergangenen Woche zugestimmt, mit Spannung wurde aber besonders der Beschluss des Stadtrats in Kyllburg erwartet. "Viele warten darauf, dass der Hauptort der Verbandsgemeinde Kyllburg ein positives Signal aussendet", warb Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer eingangs der Stadtratssitzung am Donnerstagabend um einen breiten Konsens - und die Ratsmitglieder erhörten seine Bitte: Ohne große Diskussion und einstimmig beschlossen sie den Beitritt der Stadt in den Verkehrsverein zum 1. Januar 2010.

Umsonst ist die Mitgliedschaft im Verkehrsverein für die Gemeinden natürlich nicht: Pro Einwohner zahlen sie einen Euro, pro Bett zehn Euro. Für die Stadt Kyllburg bedeutet dies insgesamt einen jährlichen Beitrag von 9354 Euro: Für die zurzeit 1052 Einwohnern und 282 Betten muss sie 2820 Euro aufbringen. Zusätzlich wird ein Sonderbeitrag in Höhe von 3000 Euro fällig, da die Tourist-Information ihren Sitz in Kyllburg hat, und die Stadt verzichtet auf Mieteinnahmen in Höhe von 2482 Euro.

Der Vorsitzende des Verkehrsvereins, Willi Müller, dankte dem Stadtrat und stellte in Aussicht, dass die Tourist-Info bereits Mitte Dezember wieder öffnen könne. Vorausgesetzt, möglichst viele Ortsgemeinden beteiligen sich an der neuen Lösung.

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