Stichwahl oder Durchmarsch?

Mit der Nominierung von Marzellus Boos als Kandidat der FWG ist das Prümer Kandidaten-Quartett für die Stadtbürgermeisterwahl am 13. Juni komplett. Unter der Hand wird Boos zwar zurzeit als der Bewerber mit den geringsten Chancen gehandelt, allerdings hat dies nur einen Grund: Er ist in der Abteistadt bei weitem nicht so bekannt wie seine Konkurrenten Mathilde Weinandy, Markus Fischbach und Walter Braus.

Gleichwohl verfügt Marzellus Boos über ein gerüttelt Maß an kommunalpolitischer Erfahrung, Ehrgeiz und taktischem Kalkül. Ende der 80er Jahre war Marzellus Boos maßgeblich daran beteiligt, die FWG eifelweit über die Altkreis-Diskussion in die Parlamente zu puschen. Dass der FWG-Bewerber die Bürgermeisterwahl aber im Durchmarsch für sich entscheidet, ist auch angesichts der hinter ihm stehenden starken Liste so gut wie ausgeschlossen. Wenn jemand den Sieg im ersten Anlauf erringt, wird es ohnehin nur Mathilde Weinandy sein können. Das weiß nicht nur Marzellus Boos, darüber sind sich auch Walter Braus und Markus Fischbach im Klaren. Deshalb konzentrieren sich bereits jetzt alle analytischen Hypothesen auf die Frage, wer bei einer eventuellen Stichwahl Mathilde Weinandy das Leben schwer machen könnte. Denn der einzige Weg, ihr den Bürgermeisterposten ernsthaft streitig zu machen, führt nur über eben diesen Showdown, der am 27. Juni starten würde. Wer wen in diesem Fall in Form eines 14-tägigen Wahlbündnisses aber ebenso loyal wie kraftvoll unterstützen würde, bleibt bis zum letzten Tag offen. Nur eines steht fest: Die Stadt Prüm wird in diesem Jahr die spannendste Bürgermeisterwahl ihrer Geschichte erleben. m.reuter@volksfreund.de

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