Stolperfalle Ost

BITBURG. Überhängende Äste, Fußangeln im Bodenbelag und stellenweise wenig Lichteinfall - der Fußweg vom Cascade zur Denkmalstraße ist stark sanierungsbedürftig. Damit ist er nicht der einzige im Osten Bitburgs. Wann sich daran etwas ändert, steht noch in den Sternen. Es gibt technische und finanzielle Schwierigkeiten.

 Durch diese löchrige Gasse müssen sie kommen: Der Fußweg von der Denkmalstraße zum Cascade-Schwimmbad ist in einem schlechten Zustand. Abhilfe der Weg-Misere ist derzeit nicht in Sicht.Foto: Harald Jansen

Durch diese löchrige Gasse müssen sie kommen: Der Fußweg von der Denkmalstraße zum Cascade-Schwimmbad ist in einem schlechten Zustand. Abhilfe der Weg-Misere ist derzeit nicht in Sicht.Foto: Harald Jansen

Fast ein kleiner Schildbürgerstreich: Vor etwa einem Vierteljahrhundert legte die Stadt Bitburg die Fußwege in der Oststadt an. Was sie nicht beachtete: Für größeres Baugerät sind die Wege zu schmal. "Die Wege sind damals zu eng gebaut worden. Wir können zu Ausbesserungsarbeiten nur kleine Maschinen einsetzen, das macht eine nötige Grunderneuerung schwierig", sagt Berthold Steffes, beim Stadtbauamt zuständig für den Tiefbau. "Aber auch aus finanziellen Gründen schieben wir das Problem vor uns her." Und was im Sommer kein großes Problem ist, schreckt den Benutzer des Wegs im Herbst und im Winter: Der rund 400 Meter lange Fußweg ist nicht ausreichend beleuchtet. Nach Anbruch der Dunkelheit ist der Gang von der Denkmalstraße zum Cascade somit mehr eine Mutprobe, denn eine Abkürzung in den Osten. Gründlich sanierungsbedürftig sind alle Fußwege im Bitburger Osten. Überall ragen Äste von Hecken und Bäumen der anliegenden Grundstücke über ramponierte Zäune. Der geteerte Boden ist an unzähligen Stellen aufgebrochen - kritische Stellen für schwache Bänder in Knöcheln und Knien.Andere Projekte sind wichtiger

Doch wer hinfällt, hat wenig Chancen auf Schadensersatz: "Wenn Unebenheiten in einem neuen Weg zu Stürzen führen, kann die Stadt eventuell haftbar gemacht werden. Aber die Wege der Oststadt sind so offensichtlich in einem nicht optimalen Zustand, dass Fußgänger eine gewisse Selbstverantwortung haben. Die Stadt wäre bei eventuellen Unfällen wohl nicht haftbar, das sehen auch Versicherungen so", sagt Steffes. Eine Sanierung der maroden Wege ist laut Tiefbauamt zwar nötig, aber im Investitionsprogramm, das für den Zeitraum bis zum Jahr 2008 steht, nicht vorgesehen. "Wir haben viel Geld in den Straßenbau gesteckt. Außerdem ist eine Stadthalle gewünscht", sagt Berthold Steffes. Und auch wenn es in Bitburg nicht so schwierig sei, wie in anderen Kommunen: Die Haushaltslage ist angespannt. "Da stehen andere Projekte weiter oben auf der Prioritäten-Liste", sagt Steffes. Auf dieser Prioritäten-Liste steht die Erneuerung der Fußwege in Bitburgs Osten noch an hinterer Stelle - über Finanzierungsmöglichkeiten wird trotzdem schon nachgedacht: "Es könnte sein, dass die Anlieger beitragspflichtig sind", sagt Berthold Steffes. "Aber das müssen wir erst noch prüfen." Schon vor zwei Jahren hatte die Verwaltung auf den schlechten Zustand des Ostrings hingewiesen und - wegen der offenkundigen Unfallgefahr auf dieser Straße - Geld für eine Sanierung gefordert. Geändert hat sich seither dort allerdings nichts: Zwischen Stadion und Albachstraße wünscht man sich noch heute einen Geländewagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort