Soziales Straßenstrich in Fließem war doch keine Eintagsfliege
Fließem · Sie sind wieder da. Für etwa einen Monat waren die beiden Prostituierten von den Fließemer Rastplätzen „Otrang“ und „Kockelsberg“ verschwunden. Polizeichef Christian Hamm wähnte sie schon durch „häufigere Kontrollen verdrängt.“ Doch seit einer Woche sind die Damen zurück auf ihren Posten an der Bundesstraße 51.
Aber wo sind sie gewesen? „Ich hatte Urlaub“, sagt eine der Frauen, bei denen Sex für rund 50 Euro zu haben ist. Der stellvertretende Bitburger Polizeichef Hans-Jürgen Riemann hingegen glaubt, dass die Prostituierten in den vier Wochen woanders ihrem horizontalen Gewerbe nachgingen: „Dass die Mädchen den Standort wechseln, ist in diesem Geschäft alles andere als unüblich.“
Damit könnte er Recht haben. Immerhin wurden die beiden unter anderem am Mitfahrerparkplatz in Bickendorf und an der Auffahrt der B 51 Richtung Esslingen gesehen.
Der erste Straßenstrich im Bitburger Land war wohl doch keine Eintagsfliege – sehr zum Leidwesen mancher Lokalpolitiker und Bürger, die auch auf der Facebook-Seite des Volksfreundes ihren Unmut über die Prostituierten kundtaten und ein Verbot der Sexarbeit auf den Rastplätzen forderten.
Durchsetzen könnte eine solche Sperrzone aber nur das Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Bitburger Land. Und das ist wohl rechtlich nicht einfach zu begründen.
Die Polizeiinspektion Bitburg und die Kriminalpolizei Wittlich kann nichts weiter tun, als die Damen zu beobachten und ihre Dokumente zu kontrollieren. Einschreiten könne sie nur dann, wenn es Hinweise auf organisierte Kriminalität gebe – was bislang offenbar nicht der Fall war.