Strippen ziehen und Rohre verlegen - Stadtrat Bitburg segnet zweiten Bauabschnitt zur Erneuerung der Fußgängerzone ab

Bitburg · Wer schön sein will, muss leiden, sagt der Volksmund. Das gilt offenbar auch für Bitburgs Fußgängerzone: Seit in der Hauptstraße die Bagger rollen, sei dort weniger Laufkundschaft unterwegs, klagen die Händler. Dabei geht es mit dem eigentlichen Ausbau erst diese Woche so richtig los.

 Marc Löcker verlegt Koaxialkabel für Vodafone/Kabel Deutschland im unteren Bereich der Hauptstraße.

Marc Löcker verlegt Koaxialkabel für Vodafone/Kabel Deutschland im unteren Bereich der Hauptstraße.

Foto: (e_bit )

Bitburg. Bauarbeiter haben tiefe Gräben in die Hauptstraße gebaggert, um Telefon- und Fernsehkabel sowie Wasser- und Stromleitungen zu verlegen. Ausgehend vom Spittel haben sie bereits ein paar Meter geschafft und sich bis zur Höhe der Josef-Niederprüm-Straße vorgearbeitet. Obwohl die Arbeiten am Versorgungsnetz schon laufen, hat der Stadtrat erst jetzt den zweiten Bauabschnitt der Erneuerung der Fußgängerzone abgesegnet. Dabei geht es um die Neugestaltung der unteren Hauptstraße bis zum Modehaus Messerich einschließlich der Schliezgasse und der Josef-Niederprüm-Straße. Der konkrete Ausbauplan für diesen Abschnitt wurde in der jüngsten Ratssitzung vorgestellt und einstimmig beschlossen.
Zeitplan: Noch in dieser Woche sollen im unteren Bereich der Hauptstraße alle Kabel verlegt sein und die Arbeiten am Versorgungsnetz enden. Dann könnte es zeitweise richtig laut, staubig und schmutzig werden. Denn die Baufirma Wadle muss das alte Pflaster rausreißen und den Unterboden bis in eine Tiefe von 60 Zentimetern abtragen.
"Das passiert jedoch nach und nach in insgesamt acht Abschnitten. "Start ist - von unten gesehen - am Schuhhaus Braun", erklärt Ralf Mayeres, Projektleiter der Stadt Bitburg. Fußgänger können die Baustelle zu jeder Zeit passieren. Aber der Lieferverkehr muss draußen bleiben. Allein das 75 Meter lange Teilstück in der Hauptstraße werde die Bauarbeiter bis zum Sommer beschäftigen, schätzt Mayeres. "Das ist schon noch ein Stückchen Arbeit, und man muss das vernünftig aufbauen." Bevor die Arbeiter die grauen Betonsteine in der Optik des Spittels verlegen können, wird sie noch eine Weile der Unterbau beschäftigen. Um der Fußgängerzone auf lange Zeit Stabilität zu verleihen, müssen sie eine zehn Zentimeter dicke Asphaltschicht auftragen, auf die nachher Splitt und dann erst Pflastersteine zum Liegen kommen.
Doch das angepeilte Ziel, die untere Hauptstraße bis zum Folklore-Festival Anfang Juli fertig zu bekommen, werde sich wohl nicht ganz erreichen lassen, sagt Mayeres. Nach dem Festakt geht es jedenfalls weiter: in der Schliezgasse, der Josef-Niederprüm-Straße und dazu auch in der Murengasse. Bis das alles fertig ist, dauert es noch. Mayeres: "Das könnte sich auch noch zwei Monate ins nächste Jahr ziehen." Mit den Pflanz-kübeln und Lampen, die gleich Stück für Stück mit aufgebaut werden, bekommt man dann auch einen Vorgeschmack darauf, wie die komplette Fußgängerzone im Jahr 2023 aussehen könnte.
Kosten: Die Stadt kalkuliert für den zweiten Bauabschnitt mit Kosten in Höhe von 850 000 Euro, wobei die Anlieger mit 375 000 den Löwenanteil tragen. Das Land zahlt 250 000 Euro. Insgesamt - und inklusive der bereits abgeschlossenen Umgestaltung des Platzes Am Spittel - soll die Erneuerung der Fußgängerzone nach der Kalkulation der Stadtverwaltung 6,4 Millionen Euro kosten. Die Stadt trägt mehr als 2,5 Millionen Euro, die Anlieger werden mit 1,85 Millionen Euro beteiligt. Zwei Millionen Euro steuert das Land bei.Extra

Sylvia Hoffmann, Porzellanhaus Schönhofen: "Wir freuen uns auf die neue Fußgängerzone. Aber wegen der Baustelle ist in der Innenstadt schon weniger los, und man kann keine Angebote vor der Ladentür präsentieren." Thomas Nikolay, St. Thomas: "Es ist wirklich Zeit, dass mal was gemacht wird. Das alte Pflaster sieht schäbig aus. Viele Steine sind los und diese Ecken und Kanten sind Stolperfallen - vor allem für ältere Menschen." Andrea Lux- Busch, Modegeschäft Bonita: "Ich habe die Ladentür zugemacht. Es herrscht schon eine extreme Geräuschkulisse. Es sind auch weniger Kunden unterwegs, und man kann keine Kleiderständer draußen aufbauen. Das schmutzt zu." cmo/TV-Fotos (4): Christian Moeris

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