Tausend Besucher beim Herforster Dreschfest

Herforst · In Herforst konnte man sich am Wochenende in alte Zeiten zurückversetzen lassen. Die Dreschfreunde hatten nicht nur Traktoren und Handwerksgeräte ausgestellt, man konnte sie auch hautnah erleben. Das kam an. Rund tausend Besucher waren da.

 Walter Rohler, Lothar Meyers und Stefan Meyers mit einem einfachen Getreideernter. TV-Fotos: Christina Bents (3)

Walter Rohler, Lothar Meyers und Stefan Meyers mit einem einfachen Getreideernter. TV-Fotos: Christina Bents (3)

Herforst. Premiere gelungen: So kann man das erste Herforster Dreschfest zusammenfassend beschreiben. Gruppenmitglied Lothar Meiers berichtet: "Wir waren erstaunt, wie viel Betrieb war. Wir mussten dauernd Nachschub an Essen und Trinken holen, so viel war los. Und die Leute waren sehr interessiert an unserer Ausstellung und den Vorführungen."
Und es gab einiges zu sehen. Traktoren ab dem Baujahr 1951 verschiedenster Hersteller, beispielsweise von Urus, Lanz, Deutz, Holder, Hanomag und Mc Cormick. Einem Stellmacher konnte man über die Schulter sehen, bekam gezeigt, wie eine selbst fahrende Holzsäge früher funktionierte und wie Eis gemacht wurde.Arbeiten wie vor 100 Jahren


Für viele waren die Vorführungen ein Grund, zum Fest zu kommen. Mit Sense, einfachen Erntemaschinen und einem Mähbinder ernteten die Dreschfreunde das extra angelegte Getreidefeld. Walter Feltes kommentierte, was gerade passierte. Den Besuchern gefiel das. Susi Jakobs war vom Ideenreichtum der früheren Generationen erstaunt. "Mit welchen Mitteln früher geschafft wurde, das ist wirklich Wahnsinn. Wenn man sich das hier ansieht, wird einem das noch einmal bewusst." Harry Follmann erklärt: "Die Ausstellung ist prima aufgebaut, und es ist sehr abwechslungsreich."
Die Dreschfreunde kamen 2011 nach der 750-Jahrfeier auf die Idee, alte Maschinen noch einmal herzurichten und zu zeigen. Lothar Meiers: "Wir wollten den Jüngeren zeigen, wie es früher war, damit das nicht verloren geht. Wir freuen uns, dass in unserer Gruppe drei Generationen vertreten sind." Unterstützt werden die Dreschfreunde von der Gemeinde, die Veranstalter des Festes ist, und die den Platz für die Maschinen im Gemeindehaus bereitstellt.
"Zudem haben wir gute Kontakte zum Roscheider Hof, dort rufen immer mal Leute an, um ihre alten Landmaschinen abzugeben, das hilft uns sehr", sagt Meiers. In der Gruppe gibt es zudem Landmaschinenschlosser, Schreiner und Mechaniker, die helfen, die Maschinen instand zu setzen.
Weitere Fotos finden Sie im Internet unter www.volksfreund.deFÜR KINDER

 So funktionieren Schleifstein und fahrbare Holzsäge.

So funktionieren Schleifstein und fahrbare Holzsäge.

Wenn heute auf den Feldern Getreide geerntet wird, sind große Mähdrescher unterwegs, die in ein paar Stunden das Feld gemäht haben. Früher war das nicht so einfach, weil es noch keine Mähdrescher gab. Damals hat man noch mit der Sense oder einem kleinen Traktor, der einen Mähbalken hatte, geerntet. Vieles mussten die Menschen von Hand machen, wie beispielsweise die Ähren zu Bündeln sammeln und zusammenbinden. Das hat viel länger gedauert als heute und war sehr anstrengend. In Herforst haben jetzt einige Leute alte Maschinen ausgestellt und gezeigt, wie damit gearbeitet wurde. Dafür haben sich auch die Erwachsenen interessiert. chb

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