Tausende radeln entlang der Kyll

Sonnenschein, aber keine Hitze: Bei angenehmen Temperaturen hat der Rad-Aktionstag "Kylltal aktiv" bei seiner zwölften Auflage Tausende Menschen auf ihre Räder und die autofreie Strecke entlang der Kyll gelockt.

Kyllburg/Gerolstein. Gut besucht, aber nicht überlaufen - dieses Prädikat kann man der zwölften Auflage des Rad-Aktionstags "Kylltal aktiv" verpassen. Bei nahezu perfekten äußeren Bedingungen mit Temperaturen zwischen 24 und 29 Grad, Sonnenschein und einem leichten Wind zur Abkühlung tummeln sich auf den rund 25 Kilometern zwischen Lissingen und Malberg wieder einmal mehrere Tausend Besucher mit ihren Fahrrädern oder Rollschuhen. Auch der eine oder andere Spaziergänger wagt sich auf die Strecke.

Zu erleben gibt es mal wieder Einiges, auch wenn manche Raritäten nicht direkt ins Auge fallen. Etwa das Waffel eisen Marke Eigenbau, mit dem die Jugendfeuerwehr in Mürlenbach ihre Waffeln backt. "Der Unterbau ist von einer alten Tischkreissäge", berichtet ein junger Waffelbäcker.

Dort hineinmontiert ist ein Becken für die Holzkohle, mit der die nötige Hitze erzeugt wird. Ein altes Ofenrohr leitet den Rauch ab, und oben in der Mitte liegt das eigentliche Waffeleisen. Weil die Hitze nur von unten kommt, muss es von Zeit zu Zeit gewendet werden. "Das kommt eigentlich nur bei Kylltal aktiv zum Einsatz."

Zahlreiche Vereine kümmern sich um die Verpflegung



Frisch gebacken ist auch die Formation "Primetime", die in Densborn für ein bisschen Stimmungsmusik sorgt und erst seit wenigen Monaten in dieser Zusammensetzung spielt. Ansonsten setzen die Vereine allerorten auf das bekannte und bewährte Angebot von Reibekuchen bis Würstchen. Hunger und Durst leiden muss niemand.

Neben den Besuchern sind auch wieder zahlreiche Helfer von Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr im Einsatz, die dafür sorgen, dass auch wirklich nur Radfahrer auf der Strecke sind. So mancher Motorradfahrer muss erst einmal davon überzeugt werden, dass er heute hier nicht unterwegs sein darf.

Menschliche Ampeln sichern den Eisenbahn-Tunnel



Eine Besonderheit von Kylltal aktiv sind auch die beiden Engstellen kurz vor Kyllburg, eine im Eisenbahntunnel und eine kurz dahinter. Dort ist der Weg so schmal, dass zwei Helfer jeweils abwechselnd mal die Radfahrer aus der einen, dann die aus der anderen Richtung passieren lassen - wie eine menschliche Ampelschaltung.

Wer dort ankommt, muss erst einmal warten. "Der letzte Fahrer hat ein blaues T-Shirt und einen blauen Helm", quäkt es aus dem Funkgerät. Erst wenn dieser aus dem Tunnel ist, darf die Gegenseite passieren.

Aus Sicht der Rettungsdienste verlief der Tag erfreulich. "Im Großen und Ganzen ist es ruhig geblieben. Hier und da gab es Kleinigkeiten wie kleinere Schürfwunden nach Stürzen oder Insektenstiche", sagt Oswald Benzel, Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes im Eifelkreis. Zehn Behandlungen habe man auf der Strecke gehabt. "Das bleibt einfach nicht aus, wenn so viele Menschen auf den Straßen sind."

Auch die Polizei Gerolstein meldet keine besonderen Vorkommnisse. Alles sei reibungslos verlaufen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort