Terrassen sollen Prümer Innenstadt aufwerten

PRÜM. Die geplante Neugestaltung des oberen Hahnplatzes sorgt für Diskussionen. Die öffentliche Ausschreibung hat einen Teil der Anlieger überrascht, die damit nicht einverstanden sind.

 Im Sommer 2004 sollen die Gäste von Cafés und Schnellrestaurant auf schönen Terrassen verweilen können. Kritiker monieren die schattige Lage und den dauerhaften Verlust von Parkplätzen. Fraglich ist auch, inwiefern der aktuelle Umbau zur späteren Neugestaltung des gesamten Hahnplaztes passt.Foto: Marcus Hormes

Im Sommer 2004 sollen die Gäste von Cafés und Schnellrestaurant auf schönen Terrassen verweilen können. Kritiker monieren die schattige Lage und den dauerhaften Verlust von Parkplätzen. Fraglich ist auch, inwiefern der aktuelle Umbau zur späteren Neugestaltung des gesamten Hahnplaztes passt.Foto: Marcus Hormes

Am 4. Oktober stand die Ausschreibung der Baumaßnahme "Oberer Hahnplatz in der Stadt Prüm" in der Zeitung. Angebotseröffnung war am 21. Oktober. Doch erst zur heutigen Stadtratssitzung (18 Uhr im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung) steht die Vorstellung der Ausführungsplanung auf der Tagesordnung des öffentlichen Teils.Des Rätsels (Teil-)Lösung: Bereits am 23. Mai 2000 stimmte der Rat der damaligen Planung zu - in nichtöffentlicher Sitzung. Deshalb bedurfte und bedarf es auch in der heutigen Sitzung keines weiteren Beschlusses. Stadtbürgermeister Hansgerd Haas führt die Verzögerung zwischen Beschluss und Umsetzung auf "Verhandlungen mit Anliegern" zurück. Außerdem wollte die Stadt nicht zur Hauptzeit der Außengastromie bauen. Schon seit Jahren nutzen die Cafés Neises und "Goldener Hahn" sowie das Schnellrestaurant "Mäc Hämpi" die städtische Fläche vor ihrer Tür als provisorische Terrasse im Sommer. Dafür zahlen sie Miete an die Stadt.Atmosphäre schöner, Verweildauer größer

Dieses Provisorium will die Stadt durch bauliche Veränderungen auf eine dauerhafte Basis stellen, wobei die bisherige Schieflage der Fläche aufgefangen wird. Das soll die Innenstadt optisch aufwerten und allgemein attraktiver für Kunden machen.Nachteil: Von bisher sieben Parkplätzen vor dem Häuserblock fallen im unteren Teil etwa vier weg. "Ich hätte es am liebsten gesehen, wenn die gesamte Fläche einheitlich als Terrassen gestaltet worden wäre", sagt Haas.Nach der aktuellen Planung entsteht die erste Terrasse vor Bäckerei/Café Neises, der Gehweg verläuft außen herum. Daneben folgt die Fläche für den "Goldenen Hahn". Dessen Verpächter Bernd Weinbrenner hofft auf eine zügigie Umsetzung: "Von der Außengastronomie würden alle Anlieger profitieren." Pächterin Helga Endres sieht zwei klare Vorteile im Terrassenbau: "Ein so kleines Geschäft wird einfach besser gesehen, wenn draußen Stühle stehen. Und die Leute wollen im Sommer nicht drinnen sitzen." Die Resonanz sei schon beim Provisorium sehr gut gewesen, auch wenn nur morgens die Sonne dorthin scheine. Mit dem Wegfall einiger Parkplätze könne sie gut leben.Das gilt auch für "Mäc-Hämpi"-Betreiber Klaus Tuchtenhagen: "Die Hälfte der Plätze wird ohnehin von illegalen Dauerparkern blockiert. Die Kunden erwarten einen Außenbereich. Dort ist die Atmosphäre schöner und die Verweildauer größer."Überrascht vom geplanten Umbau ist Peter Lentz, der in dem Häuserblock seit 25 Jahren ein Versicherungsbüro betreibt: "Ich bin dazu noch nie von der Stadt gefragt worden. Wenn Parkplätze wegfallen, wäre das ein Problem für die Kunden." Die Parkplätze seien ausgelastet, und die Parker wechselten ständig. Einst habe er fünf Parkplätze für insgesamt 20 000 Mark kaufen müssen, die aber nur neben die Stadthalle in der Kalvarienbergstraße gelegt werden konnten. Lentz: "Die sind für meine Kunden praktisch nicht nutzbar. Wenn ich jetzt auch noch für den Terrassenbau zahlen müsste, würde ich mich auf jeden Fall wehren."Mangelnde Information beklagt auch Anlieger Otto Hockertz, der in dem Häuserblock ein Ladenlokal an "Woolworth" verpachtet hat: "Es gab kein Anliegergespräch. Es darf nicht sein, dass hier wichtige Parkplätze für den gesamten Hahnplatz und die Hahnstraße verloren gehen. Gibt es nicht schon genug Leerstände in der Innenstadt?" Terrassen für Außengastronomie seien acht Monate im Jahr nicht zu gebrauchen. Zudem sei die Ecke schattig und windig, eine ganz andere Lage als vor dem "Goldenen Stern". "Zumindest sollten die Cafés den Umbau selbst bezahlen", fordert Hockertz.

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