Stadtentwicklung Tschüss, Linde vom Petersplatz

Bitburg · Es ging nicht anders. Das hat ein Sachverständiger gesagt, den die Stadt zu Rate gezogen hat. Die alte Linde am Bitburger Petersplatz musste gefällt werden. Von dem Baum, dessen breite Krone dem Platz eine besondere Atmosphäre gab, ist jetzt nur noch Kleinholz übrig.

 Otmar Diesch rückt der Linde mit der Säge zu Leibe.

Otmar Diesch rückt der Linde mit der Säge zu Leibe.

Foto: TV/Dagmar Dettmer

Dabei haben die Bitburger sich doch ausdrücklich bei den Bürger-Workshops zur Neugestaltung des Platzes gewünscht, dass die Bäume bleiben (der TV berichtete). Aber nicht nur die große Linde, auch der etwas kleinere Walnussbaum daneben muss weichen. Den Grund erklärt Stadtpressesprecher Werner Krämer: „Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet.“

Ein Teil des Wurzelwerks war in der Hochofenschlacke verwachsen. Diese Schlacke, erklärt Projektleiter Ralf Mayeres von der Stadtverwaltung, habe man damals in den 70er Jahren beim Ausbau der Fußgängerzone vor dem Schotter aufgebracht, und die werde eben mit der Zeit „dicht wie Beton“.

Was der Straße Halt gab, war für die Bäume ein Problem: „Die mussten auf magerem Untergrund wurzeln“, sagt Mayeres. Neben der Schlacke stieß das Wurzelwerk am Petersplatz ja auch noch auf römischen Estrich, durch den es kein Durchkommen gab. Das habe dazu geführt, dass die Wurzeln sich teils ihren Weg in die Abwasserkanäle gesucht hätten, wo sie durch kleinste Haarrisse einen Weg reinfänden. Ergebnis: Die Wurzeln in den Leitungen mussten gekappt werden, weiteres Wurzelwerk wurde mit der Schlacke ausgebaut. „Wir haben noch versucht, die Kronen so stark zu beschneiden, so dass die Bäume vielleicht eine Chance hätten, sich zu erholen“, sagt Mayeres. Aber daraus wurde nichts.

Wegen der mangelnden Standsicherheit, die ein Sachverständiger festgestellt hatte, musste die Stadt handeln. Otmar Diesch, Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma, hat die Bäume dann am Montag und Dienstag im Auftrag der Stadt gefällt. „Die Linde haben wir einfach nur ein bisschen mit dem Bagger gezogen, da kam die uns schon entgegen“, sagt Diesch. Seine Einschätzung: Es hätte „nicht viel dazu gehört, „und die wäre von alleine umgestürzt“.

Die Stadt will die Bäume ersetzen. Schließlich ist bei der Neugestaltung des Platzes unter anderem auch eine Bank geplant, die rund um den Stamm der Linde gebaut werden sollte. Geplant ist, zwei etwa 15 Jahre alte Linden an die Stelle der vorherigen Bäume zu pflanzen. Die Kosten liegen nach Angaben der Stadt bei rund 1000 Euro pro Baum. Ihre Kronen haben einen Durchmesser von zwei bis drei Metern, und bevor gepflastert wird, soll an die Stellen Baumsubstrat statt der alten Schlacke verteilt werden. Und dann, sagt Mayeres, sollten die neuen Linden auch besser und schneller wachsen als ihre Vorgänger.

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