Turbo für Bitburg: Telekom will schnelle DSL-Leitungen im Dezember in Betrieb nehmen - Bis zu 100 Megabit pro Sekunde

Bitburg · Auf der Datenautobahn wechselt Bitburg jetzt auf die linke Spur: Bis Ende des Jahres soll die Stadt mit VDSL versorgt werden, wodurch sich die Geschwindigkeit im Internet für viele verdoppeln wird. Allerdings ist davon nicht ganz Bitburg betroffen, sondern nur die Kernstadt sowie die Stadtteile Mötsch, Masholder und Stahl.

Bitburg. Bei der Telekom gibt es kein Rosa, Pink, Purpurfarbig, Fuchs, Violett oder Lila. Bei der Telekom gibt es nur Magenta. Alles ist magenta. Auch Bitburg. Von oben betrachtet ist Bitburg magenta. Zumindest auf der interaktiven Karte der Deutschen Telekom zum Breitbandausbau in Deutschland. Auf dieser Karte kann jeder Internetnutzer nachsehen, welche maximalen Übertragungsraten in seiner Gemeinde oder sogar Straße möglich sind. Je dunkler der Magenta-Farbton, desto schneller das Internet.

So hundertprozentig genau ist die Karte zwar nicht, aber sie zeigt zumindest, in welchen Orten welche Datenübertragungsraten möglich sind. Und was Bitburg betrifft, so überwiegt dort ein recht dunkler Magenta-Ton. Und der steht dafür, dass in Bitburg der Ausbau von VDSL 100 (steht für: very high bit rate digital subscriber line) mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde läuft.

"Wir liegen gut im Zeitplan und sind im Moment bei den letzten Tiefbaumaßnahmen", sagt André Hofmann, Pressesprecher der Telekom. Voraussichtlich noch in diesem Jahr würden die Arbeiten abgeschlossen, sodass dann bis zu 100 Megabit pro Sekunde möglich seien, fügt Hofmann hinzu. Wie schnell das Internet im Einzelfall dann tatsächlich sei, hänge von der jeweiligen Entfernung des Haushalts zum Verteilerkasten ab.

Laut Telekom werden 43 Verteilerkästen aufgestellt. Hinzu kommen 36 000 Meter Glasfaserkabel. Insgesamt investiert das Unternehmen damit nach eigenen Angaben drei Millionen Euro in die Verbesserung der Internetversorgung. Allerdings profitieren davon nicht alle Bitburger, sondern nur der überwiegende Teil der Kernstadt sowie die Stadtteile Stahl, Mötsch und Masholder sowie Rittersdorf, das ebenfalls zum Vorwahl-Gebiet 06561 gehört. Erdorf und Matzen müssen sich vorerst weiterhin mit Übertragungsraten von maximal 50 Megabit pro Sekunde zufriedengeben.

Das ist zwar nur die Hälfte dessen, was zukünftig in der Kernstadt möglich sein wird, aber immerhin noch deutlich besser als das Angebot in vielen anderen Gemeinden des Kreisgebiets. Dort werden derzeit im Rahmen der so genannten Breitband-Initiative mehr als 150 Gemeinden mit schnellerem Internet versorgt. Allerdings gibt es auch viele Ortschaften, die bei dieser Initiative vorerst nicht berücksichtigt werden. Weil dort die Versorgung zwar schlecht, aber nicht schlecht genug ist.

Erst lag die Schmerzgrenze bei zwei Megabit pro Sekunde. Jetzt sind es sechs Megabit. Was bedeutet, dass die Breitband-Initiative derzeit nur dort tätig wird, wo mindestens 95 Prozent der Haushalte mit weniger als sechs Megabit pro Sekunde auskommen müssen. Verlierer dieser Initiative sind also die Gemeinden, die knapp darüber liegen. Und einige von ihnen liegen nur deshalb über dieser Sechs-Megabit-Marke, weil sie vor Jahren selbst Initiative ergriffen haben, um die Situation zu verbessern.

Diese Gemeinden haben eigenes Geld investiert, um ihren Bürgern mindestens vier oder acht, manchmal auch bis zu 16 Megabit bieten zu können. Weil die Telekom kein Interesse hatte und es die Breitband-Initiative noch nicht gab. Ausgerechnet diese Gemeinden werden dafür jetzt im Grunde bestraft. Während andere Dörfer mit Übertragungsraten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde ausgestattet werden und die Kosten dafür vom Land und Kreis getragen werden, müssen sich die Orte, die selbst nach Lösungen gesucht haben, mit Geschwindigkeiten abgeben, über die man in Bitburg nur lachen kann.

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