Unter dem Strich steht ein Minus von rund 1,1 Millionen Euro

Teurer Spaß: Für Betrieb und Vermarktung des Cascade-Bads, der Stadthalle, der Halle 300 sowie Beda-Markt und Folklore-Festivals gibt es in Bitburg Regiebetriebe. Die rechnen für 2011 insgesamt mit einem Jahresverlust von rund 1,1 Millionen Euro.

Bitburg. (scho) Wenn die Ausgaben die Einnahmen übersteigen, klafft am Ende ein Loch in der Kasse. So ist das auch bei der Stadt Bitburg, wo im Haushalt 2011 rund 1,4 Millionen Euro fehlen. Dazu tragen vor allem die Verluste der städtischen Regiebetriebe bei, die von der BVB (siehe Extra) verwaltet werden. Ein Blick in die Wirtschaftspläne der einzelnen Regiebetriebe, die der Stadtrat einstimmig beschlossen hat:

Cascade-Bad: Für das Erlebnisbad gilt: weniger Besucher bedeutet höhere Verluste. Denn das Eintrittsgeld ist die Haupteinnahmequelle des Bads. Das Problem: Die Besucherzahlen sind rückläufig. Wurde 2010 eigentlich mit 280 000 Gäste gerechnet, kamen am Ende nur 240 000. Für dieses Jahr wird deshalb von vorneherein vorsichtiger kalkuliert und mit nur rund 240 000 Besucher und Einnahmen von rund 1,6 Millionen Euro gerechnet. Die Ausgaben liegen aber mit circa 2,4 Millionen Euro deutlich höher, was zum Jahresergebnis von etwa Minus 800 000 Euro führt. Größter Kostenposten ist die Betriebsführung mit gut einer Million Euro, gefolgt von Ausgaben für Energieversorgung, Instandhaltung, Wasseraufbereitung, Marketing, Versicherungen, Reinigung mit zusammen etwa 780 000 Euro. Zudem sind rund 125 000 Euro Zinsen für Darlehen fällig.

Stadthalle: Die Stadthalle ist zwar an die Posch GmbH verpachtet, wird aber als Regiebetrieb von der BVB verwaltet. Haupteinnahmequelle sind entsprechend die Kostenerstattungen durch den Pächter, die benachbarte Bitburger Braugruppe und die Touristinformation, die im Juli 2010 in den Gebäudekomplex gezogen ist. Einnahmen von zusammen rund 280 000 Euro stehen auf der Ausgabenseite 500 000 Euro gegenüber, was zum Jahresergebnis von rund Minus 220 000 Euro führt. Vor allem schlagen Abschreibungen und Zinsen mit zusammen 280 000 Euro zu Buche. Hinzu kommen Energie-, Unterhalts- und Betriebsführungskosten samt Zuschlag für den Pächter mit zusammen 220 000 Euro. Erfreulich: Ohne Zinsdienst und Abschreibungen macht die Stadthalle im operativen Geschäft ein Plus von rund 20 000 Euro.

Halle 300: Ein Zuschussgeschäft ist auch die Halle 300, die die Stadt 1996 gekauft hat. Die Halle wurde vergangenes Jahr für 24 Veranstaltungen gebucht - vor allem für Flohmärkte, Vereine und Discos. Einnahmen von rund 25 000 Euro stehen Ausgaben für Betriebsführung, Abschreibung, Energie und Instandhaltung von zusammen 64 000 Euro gegenüber, was im Ergebnis ein Minus von rund 39 000 Euro bedeutet.

Beda-Markt: Auch bei der Bitburger Wirtschaftsmesse sind die Einnahmen durch Standgebühren mit 63 000 Euro geringer als die Ausgaben - vor allem Zeltmieten, Marketingkosten, Buspendelverkehr und Leistungen des Bauhofs - mit rund 85 000 Euro. Ergebnis: ein Minus von etwa 22 000 Euro. Die BVB regt eine Diskussion an, ob Parkgebühren auf dem Großparkplatz des Flugplatzes erhoben werden sollten.

Folklore-Festival: Den geringsten Jahresverlust fährt das Folklore-Festival mit einem Minus von rund 10 000 Euro ein. Die Ausgaben für Betriebsführung, Gas, Strom und Wasser sowie Marketing mit zusammen rund 40 000 Euro übersteigen die Einnahmen durch Standgebühren von rund 30 000 Euro. EXTRA

Die Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg mbH - kurz BVB - ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Stadt, das 1995 zum Betrieb des damals neuen Cascade-Bads gegründet wurde. Später wurde das Aufgabenfeld um den Betrieb der Halle 300, der Stadthalle sowie die Abwicklung der Großereignisse Beda-Markt und Folklore-Festival erweitert. Für jedes der fünf Aufgabenfelder gibt es je einen Regiebetrieb, die allesamt von der BVB verwaltet werden. (scho)

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