Verbindung zwischen Nord und Süd

TV-Serie: "Verkehrsadern im Bitburger Raum": Verkehrsexperten haben sich schon vor mehr als 50 Jahren mit der zunehmenden Straßenbelastung entlang der B 257 auseinandergesetzt. Schließlich galt die Bundesstraße als wichtigste Verbindung zwischen Bitburg und Stadt Luxemburg. Doch dann kam es anders.

 An den Verlauf der B 257 durch Wolsfeld erinnern heute noch die Schilder in der Ortsmitte. Seit Fertigstellung der Umgehung Ende 2008 wird der Verkehr um den Ort herum geleitet. TV-Foto: Uwe Hentschel

An den Verlauf der B 257 durch Wolsfeld erinnern heute noch die Schilder in der Ortsmitte. Seit Fertigstellung der Umgehung Ende 2008 wird der Verkehr um den Ort herum geleitet. TV-Foto: Uwe Hentschel

Bitburg. Ein Blick in die Verkehrsakten von 1958 macht die Dimension der Veränderung deutlich. Bereits damals gab es Verkehrszählungen, und diese waren sogar detaillierter als heute. So wurden Ende der 50er in einem Untersuchungszeitraum von 24 Stunden auf dem B 257-Abschnitt zwischen Messerich und Wolsfeld 247 Mopeds, 163 Motorräder, 706 Autos, 171 Lastwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht bis fünf Tonnen und schließlich 103 Laster mit einem Gewicht von mehr als fünf Tonnen gezählt. Insgesamt also 1390 Fahrzeuge.

Und bereits damals sei für diesen Streckenabschnitt prognostiziert worden, dass die Verkehrsbelastung im Jahr 1980, also 22 Jahre später, bei 8100 Fahrzeugen pro Tag liegen werde, erklärt Harald Enders, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Gerolstein. Denn der Streckenzug von Prüm nach Bitburg über die B 51 und von Bitburg über die B 257 und Echternach nach Luxemburg-Stadt sei damals als Europastrasse 42 (heute E 29) eingestuft worden und habe die wichtigste Verbindung von Bitburg nach Luxemburg werden sollen, sagt Enders.

Und das sei der Grund gewesen, warum 1958 mit einer Verfünffachung des Verkehrsaufkommens bis 1980 gerechnet wurde. Dass die Prognosen so düster gar nicht waren, zeigt die derzeitige Verkehrsbelastung, die zwischen Messerich und Wolsfeld bei rund 10 000 Fahrzeugen pro Tag liegt. Was vor 50 Jahren allerdings nicht berücksichtigt wurde, war der spätere Bau der A 64 zwischen Trier und Luxemburg, auf der mittlerweile täglich bis zu 30 000 Fahrzeuge unterwegs sind. Es hätte also viel schlimmer kommen können als damals prognostiziert. Der Bau der Autobahn hat wesentlich zur Entlastung der Europastraße beigetragen. Das gilt auch im nördlichen Verlauf zwischen Bitburg und Daun, in Nähe der A 60, wo das Verkehrsaufkommen insgesamt deutlich geringer ist.

"Gerade im mittleren Abschnitt zwischen Badem und Wallenborn, wo die Belastung nur bei rund 2000 Fahrzeugen täglich liegt, wird die große Entlastung durch die A 60 deutlich", sagt der LBM-Chef. Und das gelte vor allem für den Fernverkehr.

Nichtsdestotrotz wurden nach Angaben Enders auf dem 48 Kilometer langen Teilstück durch Eifel- und Vulkaneifelkreis in den vergangenen Jahren 20 Millionen Euro investiert. Knapp sieben Millionen Euro sind davon allein in die drei Kilometer lange Umgehung bei Wolsfeld geflossen, die Ende 2008 frei gegeben wurde. Ursprünglich sollte Wolsfeld - genau wie Irrel, Alsdorf und Niederweis - bereits in den 60er Jahren eine Umgehung bekommen. Die Pläne dazu seien auch bereits fertig gewesen, sagt Enders, doch habe es vor Ort an Zustimmung gefehlt. Zudem sei das Projekt seinerzeit an der Freigabe von Grundstücken und an der Frage, auf welcher Seite des Ortes die Umgehung verlaufen soll, gescheitert.

Extra Geplante Investitionen: In den kommenden fünf Jahren sind im Abschnitt zwischen Bitburg und Irrel mehrere Deckenerneuerungsarbeiten vorgesehen. Bereits in diesem Jahr soll mit dem Abschnitt zwischen Bitburg und Wolsfeld begonnen werden. Daneben arbeitet der Landesbetrieb Mobilität Gerolstein auch an einem Konzept zur Entschärfung verschiedener Knotenpunkte durch neue Anschlussstellen mit Brückenbauwerken (der TV berichtete). Betroffen davon ist der Abschnitt zwischen Bitburg und Niederweis, wo es bislang keine kreuzungsfreien Anschlüsse an die B 257 gibt. Zwischen Bitburg und Daun sind ebenfalls verschiedene Deckenerneuerungen vorgesehen. Außerdem sollen vorhandene Knotenpunkte durch die Ergänzung von Linksabbiegespuren sicherer werden. (uhe)

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