Umwelt Viel Lärm um Erdorf

Bitburg-Erdorf · Auch in Erdorf ist es zu laut, sagt Ortsvorsteher Werner Becker. Er versteht daher nicht, warum der Stadtteil nicht in den Lärmaktionsplan eingebunden ist.

 Mehr als 20 Prozent fahren hier zu schnell, und das sorgt für Lärm auf der B 257, die durch Erdorf führt.

Mehr als 20 Prozent fahren hier zu schnell, und das sorgt für Lärm auf der B 257, die durch Erdorf führt.

Foto: TV/Nathalie Hartl

Orange Adern fließen durch Bitburg. Sie schlängeln sich entlang der Bundesstraßen 51, 50 und 257, die durch und an der Stadt vorbei verlaufen. Ein roter Fleck ist an der Stelle zu sehen, wo sich die Verkehrswege kreuzen, am neuen Kreisel kurz vor Stahl. Die farbigen Markierungen auf der Lärmkarte illustrieren die Lautstärke an diesen Orten.

 Wo ein Landstrich orange gefärbt ist, messen Experten Werte unter 55 bis 60 Dezibel, rote Stellen weisen auf Emissionen bis 65 Dezibel hin. Am Knotenpunkt der Bundesstraßen wurden Werte bis 75 Dezibel gemessen. Zum Vergleich: Das entspricht der Lautstärke eines Streitgesprächs oder eines Rasenmähermotors. Wer dort wohnt, muss diese Geräuschkulisse täglich ertragen. Das kann an die Nerven gehen. Die Stadtverwaltung hatte beim Fachbüro ISU aus der Bierstadt daher einen sogenannten Lärmaktionsplan beauftragt. Dieses Konzept sollte die lautesten Stellen in der Stadt aufzeigen und Vorschläge unterbreiten, wie man den Verkehrskrach abdämpfen kann.

Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt seit Juni fest. Wenig überraschend sind laut den Fachleuten besonders die Gebiete nahe der B 51, B 50 und B 257 stark von Lärm betroffen. Dort leben etwa 3000 Menschen. Die Zahl der belasteten Personen könnte um etwa 800 reduziert werden, glaubt man beim Fachbüro und schlägt zum Beispiel vor, einen Lärmschutzwall nördlich der Neuerburger Straße zu bauen.

Dem Ortsbeirat von Erdorf reicht das nicht. Das Gremium wirft dem Fachbüro und der Verwaltung vor, die Rechnung ohne den Stadtteil gemacht zu haben. Obwohl es in Erdorf bisweilen sehr laut werde, sei davon im Aktionsplan keine Rede, klagt Ortsvorsteher Werner Becker.

Für Krach sorge vor allem die B 257, die mitten durch den Stadtteil führt. 20 Prozent der Autofahrer fahren hier laut Becker zu schnell. Das zeigten die Aufzeichnungen eines Geschwindigkeitsmessers. Außerdem bretterten weiterhin Lastwagen über die Strecke, obwohl diese für Fahrzeuge ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen gesperrt ist. Lärm mache neben dem Straßen- zwar auch der Schienenverkehr, so Becker:  „Aber die Bürger, die in der Nähe des Bahnhofes wohnen, haben sich an die Züge gewöhnt. Das Hauptübel liegt an der B 257. Dort sind die Anwohner verärgert. “

Deshalb hat der Ortsbeirat in der jüngsten Sitzung beschlossen, eine Stellungnahme zu verfassen. Das Anliegen: eine Aufnahme des Stadtteils in den Lärmaktionsplan.

Die Lokalpolitiker wünschen sich innerorts nämlich eine Verkehrsberuhigung. „Der erste Schritt, diese zu bekommen, ist die Aufnahme in den Aktionsplan“, sagt Becker.

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