Von Jesu lernen

Was ist bloß mit der katholischen Kirche los? Diese Frage kann einen schon umtreiben angesichts der vielen Missbrauchsfälle in der Kirche. Da hilft es auch wenig, zu erkennen, dass Missbrauch nicht nur ein kirchliches Problem ist.

Entscheidend und schockierend ist, dass es auch innerhalb der Kirche in dieser Häufung vorkam. Das alles ist sehr bedauernswert, lässt einen ohnmächtig werden und manchmal nur noch schaudern. Das Vertrauen in die Kirche ist geschädigt und wird vermutlich weiter geschädigt werden.

Die katholische Kirche ist nicht nur Institution, sondern es sind vor allem Menschen. Eine Vielfalt von vielen Individualisten. Darunter sind auch Menschen, die sich in ihrem Verhalten gegen Menschenwürde und Gesetze und gegen die verkündete Gottes- und Menschenliebe und damit auch gegen Gott wenden. Das macht den Missbrauch für die Opfer noch schlimmer, da es für sie danach auch keinen liebenden Gott geben kann.

Die Botschaft von Jesu ist aber eine andere.

Im Blick auf die Botschaft Jesu muss Kirche da sein, wo die Menschen sind. Bei deren Sorgen, Leid und Nöten und mitten unter uns. Jesus hat mit den Menschen gesprochen. Bevorzugt mit den Benachteiligten, Erfolglosen, Kranken und sich um sie gekümmert und ihnen eine frohe Botschaft gebracht.

Aber Gründonnerstag ist der Tag, an dem Jesu dann nach dem letzten Abendmahl verraten wurde. Der Verrat hat Leid, Tod und Trauer gebracht. Hoffen dürfen wir nun auf Ostern, auf die Auferstehung und die befreiende und gelebte Botschaft Jesu.

Monika Dondelinger ist Dienststellenleiterin Bitburg des Caritasverbands Westeifel.

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