Von Leiberts, Nengs und Schmechels

Die alten Hausnamen sind in vielen Dörfern noch längst nicht verschwunden und waren auch früher nicht durchweg Ortskennzeichnungen.

Wißmannsdorf. (red) Aus der am 30. Januar dieses Jahres vom Geschichtlichen Arbeitskreis der Pfarrei Wißmannsdorf herausgegebenen Haus- und Familienchronik ist ersichtlich, dass sich in Wißmannsdorf noch sehr viele frühere Hausnamen bis heute erhalten haben. Die noch heute gebräuchlichen Hausnamen "Leiberts" und "Lasch" sind bereits in einer Urkunde der Herrschaft Hamm aus dem Jahre 1605 erwähnt. Es waren frühere Familiennamen. Die Namen der heutigen Hausbesitzer haben sich inzwischen mehrfach verändert.Ein weiterer uralter Hausname ist bis heute erhalten geblieben: "Thienessen". Dieser Name geht wahrscheinlich auf einen gewissen "Thoenes" zurück, der im Jahr 1579 das vielfach als schönstes Wegekreuz der Gegend bezeichnete "Lasch-Kreuz" in Wißmannsdorf geschaffen hat. Die Nachkommen dieses "Thoenes", die Familie Winter, betrieben über Jahrhunderte Sandsteinbrüche.

Aber auch noch andere Hausnamen in Wißmannsdorf sind bis heute erhalten geblieben: "Gridden von Grethen" (abgeleitet von Margarethe); Keerlich (Vorfahre war Köhler); Oarntz = Arens; Schull, Schulja, Schulerisch, weil dort ein Lehrer wohnte oder zur Familie zählte wie zum Beispiel der Hausname "Schmechels", der sich aus "Schul-Mechel" ergeben hat.

Die Vorfahren von Koschtisch oder Kosta waren Küster. Der Hausname "Mayerisch" entstammt dem französischen "Mairie = Bürgermeisterei in französischer Zeit". Luxen, Schoben, Gerten (von Gierten) sind gleichfalls noch alte Hausnamen, die sich in Wißmannsdorf erhalten haben, wobei es bei Gierten ein "vischt-vordere und ein hennischt-hinterst Gierten" noch gibt.

Der Hausname "Nengs" ist abgeleitet vom früheren Namen "Neins" - so hieß ein Pastor (1806-1837, aus Utscheid stammend) in Wißmannsdorf, dessen Tante in das Neumanns-Haus eingeheiratet hatte.

Der Hausname "Buursch" bezieht sich auf eine "Burg", die es wohl früher in Wißmannsdorf gegeben hat. Die Familie wohnte im Bereich dieser Burg. Aus den Vornamen "Baptist = Batt" wurder der Hausname "Battessen" und aus "Peter = Pitta".

Aber auch Berufe haben vielfach den Häusern einen Namen gegeben: "Schmatt = Schmied" oder "Schnädda = Schneider". Leider verschwinden diese Hausnamen mehr und mehr, wenn neue Besitzer, meist von auswärts, ein älteres Haus erworben haben, die zum alten Hausnamen keinerlei Beziehung haben.

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