Vor das Vergnügen…

…haben die Götter den Schweiß gesetzt. Auch wenn es sich hier nicht wirklich um ein Bibelwort handelt, steckt darin durchaus mehr als nur ein Quäntchen Wahrheit. Geht man davon aus, dass Bürgermeisterin Mathilde Weinandy drauf und dran ist, diesen Spruch nun auch stadtratstechnisch mit Leben zu füllen, müssen wir uns auf einiges gefasst machen.

Ihre Ankündigung, den neuen Prümer Sauna-Tempel dazu nutzen zu wollen, widerspenstige Mandatsträger gefügig zu machen, gibt jedenfalls reichlich Anlass zu Spekulationen. Fangen wir doch einmal (wie könnte es anders sein?) bei Monitrada von Mürlenbach und Rolef an. Bei 90 Grad Celsius dürfte es ihr in der Tat schwer fallen, am Ende einer Sitzung den Punkt Anfragen weiterhin so erbarmungslos auszudehnen wie bisher. Hier wäre Mathilde Weinandy ein erster Erfolg sicher. Wie sich eine auch ohne Sauna Schweiß bringende Beratung zum Thema Bahngelände entwicklen würde, bedarf indes der besonderen Analyse. Immerhin müssten die 22 Stadträte - entgegen üblicher Gepflogenheiten - ganz schön eng zusammenrücken, was die allgemeinen politischen Berührungsängste in unerträglicher Weise verschlimmern würde. Schade eigentlich, dass keine Grünen im Rat sind, die könnte man ja noch problemlos in die Bio-Sauna abschieben. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort jemand von der CDU verirrt, ist jedenfalls verschwindend gering. Spötter sprechen ohnhin schon längst von Künasts Dioxin-Sauna. Also ne, das bringt nichts, alles ungelegte Eier. Es könnte also doch etwas eng werden für die Bürgermeisterin, zumal man davon ausgehen muss, dass sich Städteplaner Harald Heinz ja auch noch zu den Prümer Polit-Nackedeis gesellen müsste, um seine Plänchen zu verkaufen. Obwohl - einen Vorteil hätte dies: Bei den hohen Temperaturen und der kaum zu ertragenden Luftfeuchtigkeit würden sich seine Skizzen erstmals für alle sichtbar auflösen, was sonst bekanntlich nur in irgendwelchen Schubladen passiert. Dass Mathilde Weinandy währenddessen aber die üblichen Rats-Querulanten beidarmig in den Schwitzkasten nimmt, während die sich einmal mehr mit Händen und Füßen wehren, sprengt dann doch jede abteistädtische Vorstellungskraft. Deshalb ein Tipp: Nach jeder heißen Redeschlacht im Rathaus an der Tiergartenstraße zur Abühlung ab in die Eisgrotte; vielleicht hilft das ja. m.reuter@volksfreund.de

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