Vor der Sanierung steht die Abstufung

Herforst/Binsfeld · Die Gemeinde Herforst bemüht sich seit Jahren um die Erneuerung der Landesstraße 39 zwischen Binsfeld und Herforst. Wie Ortsbürgermeister Wolfgang Pick zufällig erfahren hat, soll die L 39 nun zur Kreisstraße abgestuft werden. Vor der Sanierung müssen sich nun erst einmal Kreisverwaltung Bitburg-Prüm und Landesbetrieb Mobilität darüber einig werden, wer die Sanierung übernimmt.

 Die Landesstraße 39 braucht in Herforst eine neue Deckschicht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Die Landesstraße 39 braucht in Herforst eine neue Deckschicht. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (e_bit )

Herforst/Binsfeld. Es geht nicht voran und es ist kompliziert: Zum Leidwesen von Ortsbürgermeister Werner Pick gibt es immer noch keine Fortschritte bei der Sanierung der Landesstraße 39 Binsfeld-Herforst. Besonders die Bürgersteige in der Herforster Poststraße sind nach seiner Einschätzung in einem schlechten Zustand. Die Gemeinde hat immer darauf gehofft, dass mit der Sanierung der Landesstraße auch die der Bürgersteige erfolgen kann. Setzungen und Spurrillen an den Rändern der Fahrbahn seien abgefräst und angeglichen worden. Bislang fehle aber immer noch eine neue Deckschicht für die L 39. Grund genug für den Ortsbürgermeister, bei der Straßenmeisterei Manderscheid wegen der Verzögerung nachzufragen. Dabei hat Pick erfahren, dass die Landesstraße auch in der Ortslage (vom Friedhof bis zur Kreuzung L 46) zur Kreisstraße abgestuft werden soll. Das sei ihm auch auf Nachfrage beim Landesbetrieb Mobilität Gerolstein bestätigt worden. Künftig ist also die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm für den Straßenabschnitt zuständig.
Insgesamt sind zwei Orte betroffen, zwei Kreise und zwei Landesbetriebe. Nach Picks Informationen seien sich Kreisverwaltung und Land noch nicht einig über den Umfang der Sanierung. Die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm teilt auf TV-Anfrage mit, dass sie noch keine Informationen vom Landesbetrieb erhalten habe. Ortsbürgermeister Pick findet es etwas befremdlich, dass die Gemeinde nicht vorher über die Abstufung informiert wurde.
Das sieht Jörg Dahm völlig anders. Der Teamleiter Anbau und Verkehr beim Landesbetrieb Mobilität Gerolstein (LBM) erklärt, es gebe keine Informationspflicht gegenüber der Gemeinde. Außerdem handele es sich um ein schwebendes Verfahren. Zunächst einmal habe die L 39 nicht mehr die Verkehrsbedeutung einer Landesstraße. Was die Sanierung angeht, so legt der Fachamtsleiter auf TV-Anfrage zwei mögliche Vorgehensweisen dar: Entweder das Land saniert die Straße oder es zahlt eine sogenannte Ablösesumme an den Eifelkreis. Dabei werde der Sanierungsbedarf noch ermittelt. "Das Verfahren ist also noch im Fluss", versichert der Fachteamleiter. Demnach gilt das Gleiche auch für den Abschnitt der L 39 von der Grenze des Eifelkreises in den benachbarten Kreis Bernkastel-Wittlich. Dort sind dann die Kreisverwaltung und der LBM Trier zuständig."Die Landesstraße 39 ist nicht im Ausbauprogramm des Landes", ergänzt Bruno von Landenberg. Der stellvertretende Dienststellenleiter des Landesbetriebes Mobilität Gerolstein erinnert in diesem Zusammenhang an die landesweite Überprüfung der Straßenklassen durch den Rechnungshof 2012. Dabei wurde die L 39 quasi zur Abstufung freigegeben.
Von Landenberg wird nun dem Eifelkreis Bitburg-Prüm seinen Vorschlag über die weitere Vorgehensweise unterbreiten. Und erst wenn man sich dort einig geworden ist, wird entweder der alte oder der neue Träger mit der Sanierung beginnen, also die neue Deckschicht auftragen.
Die Herforster müssen sich wohl noch eine geraume Zeit in Geduld üben. ma

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