Weder Spargel noch Spiegel

BITBURG-PRÜM. (mr) Im Eifelkreis Bitburg-Prüm wird es vorerst keine Kombination von Windkraft- und Fotovoltaik-Anlagen geben. Ein entsprechendes Urteil des Oberverwaltungsgerichts hat durch die Rücknahme der Revision des Betreibers nun Rechtskraft erlangt.

Der Wunsch eines Trierer Windkraftbetreibers zur Genehmigung von Fotovoltaik-Modulen in Zusammenhang mit Windkraftanlagen in Winterspelt, Pützhöhe und Olsdorf bleibt unerfüllt. An zwei dieser Standorte (Pützhöhe und Winterspelt) sollten laut Kreisverwaltung Bitburg-Prüm etwa 20 Meter hohe Module am Sockel von Windkraftanlagen errichtet werden. Am Standort Olsdorf sei der Bau einer Klein-Hybrid-Anlage, eine 20 Meter hohe Windkraftanlage mit zehn Meter hohen Modulen, vorgesehen gewesen. Der Kreis hatte die Genehmigung seinerzeit nicht erteilt. "Ziel dieser Anlagen sollte es nach Darstellung des Betreibers sein, durch die zusätzliche Produktion von Solarstrom die Qualität der Stromerzeugung durch Windenergie zu verbessern" , teilt die Kreisverwaltung Bitburg-Prüm mit. Dieses Zusammenwirken der beiden Arten der Stromerzeugung habe er an Standorten im Eifelkreis Bitburg-Prüm erforschen wollen. Mit Urteil vom 24. Mai 2006 hatte das Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz die Klage des Betreibers nach Einholung eines Sachverständigengutachtens abgewiesen. Begründung: Eine Verbesserung der Qualität der Stromerzeugung durch die geplanten Fotovoltaik-Anlagen sei nicht zu erwarten, zudem liege darüber hinaus "nicht einmal der Ansatz eines schlüssigen Forschungskonzepts" vor. Demnach komme auch unter diesem Gesichtspunkt eine Zulassung der Vorhaben nicht in Betracht, teilt die Kreisverwaltung weiter mit. Durch die Rücknahme der Revision seien die Entscheidungen vom Mai vergangenen Jahres nun rechtskräftig geworden. Ob der Windkraftbetreiber Klagen auf Erteilung von Baugenehmigungen in weiteren Verfahren, die noch beim Oberverwaltungsgericht (19) oder beim Verwaltungsgericht Trier (2) anhängig sind, zurücknimmt, sei noch offen. In der Kreisverwaltung hat man die Entwicklung derweil mit großer Genugtuung zur Kenntnis genommen. Pressesprecher Rudolf Müller: "Wir setzen alles daran, neben einer Verspargelung der Landschaft auch noch die zu befürchtende Verspiegelung zu vermeiden."

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