Wege zur fairen Milch

Milchbauern aus Rheinland-Pfalz haben über den Aufbau einer Regionalmarke, die EU-Agrarpolitik, alternative Vermarktungsstrategien und die Perspektive, auch in Rheinland-Pfalz das Label "Die faire Milch" einzuführen, gesprochen.

Ulmen. (red) Mit neuen Perspektiven für die regionale Landwirtschaft haben sich die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und Milchbauern aus dem gesamten Norden von Rheinland-Pfalz auseinandergesetzt.

"Sprechen Sie die zuständigen Parlamentarier direkt an!", appellierte Martin Häusling, grüner Europa-Abgeordneter, an die Landwirte. In seinem Beitrag erläuterte Häusling die Möglichkeiten, die den Milchbauern dank einer mächtigeren Stellung des EU-Parlaments offenstehen. Denn nach der Unterzeichnung des Lissabon-Vertrags beginne nun auch innerhalb der Europäischen Union eine neue gesellschaftliche Debatte über die Strategien landwirtschaftlicher Erzeugung und Vermarktung. Sein Fazit: Agrarförderung müsse an soziale Standards gebunden sein und das Ziel verfolgen, die regionalen Märkte zu erhalten und zu stärken.

Ein seit Jahren erfolgreiches Praxisbeispiel der Vermarktung von Erzeugnissen mit betont regionalem Label ist die Regionalmarke Eifel. Mittlerweile hat die Marke mehr als 300 Nutzer - etwa zur Hälfte landwirtschaftliche Produzenten - und wird von fast allen Supermärkten gelistet. Mit garantierter Herkunft aus der Region und transparenten, kontrollierten Produktkriterien, die dem Erhalt der Naturlandschaft dienen, hat sie sich positiv im Bewusstsein der Verbraucher verankert.

Dem Kriterium der überschaubaren regionalen Erzeugung ohne lange Transportwege werden bei der "fairen Milch" weitere Pluspunkte zugefügt, die sowohl für die Milchbauern wie für die Verbraucher einen sinnvollen Mehrwert ergeben: beispielsweise ausschließliche Fütterung durch Weidegang, Silage und Heu oder lange Nutzung einer Milchkuh ohne Turbowachstum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort