Weidingen gewinnt Ehrenamtspreis

Tolle Anerkennung: Die Ortsgemeinde Weidingen (Verbandsgemeinde Neuerburg) ist vom rheinland-pfälzischen Innenministerium im Wettbewerb "Herausragende Ehrenamtsprojekte der Kommunen 2010" ausgezeichnet worden. Das große ehrenamtliche Engagement in dem 200-Einwohner-Dorf beeindruckte die Jury.

 Der Spiel- und Bolzplatz ist eines der Projekte, die in Weidingen ehrenamtlich geschaffen wurden. Foto: privat

Der Spiel- und Bolzplatz ist eines der Projekte, die in Weidingen ehrenamtlich geschaffen wurden. Foto: privat

Weidingen/Mainz. Rheinland-Pfalz hat die Nase vorn, wenn es um das freiwillige Engagement seiner Bürger geht: Laut einer Auswertung aus dem Jahr 2009, in der Art und Umfang von freiwilligem bürgerschaftlichen Engagement untersucht wurden, liegt das Bundesland mit einer Engagementquote von 41 Prozent bundesweit auf Platz eins. Ganz weit vorne beim freiwilligen Engagement in Rheinland-Pfalz liegt die Ortsgemeinde Weidingen: Das 200-Einwohner-Dorf ist bei dem Wettbewerb "Herausragende Ehrenamtsprojekte der Kommunen 2010" vom rheinland-pfälzischen Innenministerium mit dem Sonderpreis für Gemeinden unter 500 Einwohnern ausgezeichnet worden.

"Da können wir stolz drauf sein", freut sich Ortsbürgermeister Matthias Moos über die Anerkennung, die ihn selbst nach eigenem Bekunden "sehr überrascht" hat - obwohl er selbst über seinen Ort sagt: "Weidingen ist eine Vorzeigegemeinde - was bei uns alles ehrenamtlich gemacht wird, ist schon klasse!" Offenbar sieht dies das Innenministerium genauso: 72 Kommunen aus ganz Rheinland-Pfalz hatten sich an dem Wettbewerb beteiligt, am Ende war Weidingen eine von sieben Kommunen, die einen Preis bekamen.

Imponiert hatte die Jury insbesondere das über Jahre währende freiwillige Engagement bei der Neugestaltung des Dorfmittelpunktes: Seit 1999 hatten sich die Weidinger in insgesamt mehr als 6000 Stunden beim Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses, der Errichtung eines neuen Spiel- und Bolzplatzes eingebracht.

Los ging es zwischen 1999 und 2002: Auf dem Gelände einer ehemaligen Gaststätte sowie eines angrenzenden Wohnhauses im Dorfmittelpunkt wurde ein Gemeindehaus gebaut. Jeden Samstag trafen sich etliche Weidinger, um in ihrer Freizeit den Rohbau zu erstellen, die Heizungsanlage zu installieren, den Innenputz aufzubringen sowie die Dacheindeckung und die Fliesenarbeiten durchzuführen.

Die Frauengemeinschaft stiftete am Ende Porzellan, Besteck und Gläser für 150 Personen und beteiligte sich zudem finanziell an der Großküchenausstattung. Auch die Jugendlichen des Ortes packten mit an und gestalteten sich einen Jugendraum in dem Gebäude.

Nachdem das neue Gemeindehaus stand, ging es im Außengelände weiter: Erst wurde das Gemeindehaus mit dem vorhandenen Kinderspielplatz verbunden, als dieser jedoch in die Jahre kam, wurden Spenden gesammelt, sodass 2009 mit dem Bau eines Kleinkindspielbereichs unmittelbar hinter dem Gemeindehaus begonnen werden konnte: Auch hier brachten sich alle ein: Erwachsene, Kinder und Jugendliche rafften gemeinsam Steine, ebneten das Gelände und stellten Spielgeräte auf. Auf dem ehemaligen Spielplatzgelände entstanden ein Bolzplatz und eine Grillstelle. "Alle Baumaßnamen wurden generationenübergreifend realisiert, fast alle Einwohner Weidingens haben sich eingebracht, insbesondere auch Kinder und Jugendliche", heißt es in der Begründung der Jury.

Das Preisgeld in Höhe von 1500 Euro soll nach den Vorgaben des Innenministeriums ausschließlich für weitere Projekte im Ehrenamtsbereich verwendet werden. Ortsbürgermeister Moos weiß auch schon genau, wofür: "Zwischen dem Gemeindehaus und dem Kinderspielplatz sollen Parkplätze hin, außerdem wollen wir den Dorfplatz neu gestalten."

Ganz bestimmt werden die Weidinger ihren Ortschef auch hier wieder tatkräftig unterstützen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort