Bitburg. 35 000 Deutsche pendeln zum Arbeiten ins Großherzogtum Luxemburg. Damit sie schon im Vorfeld Informationen über die arbeitsrechtlichen Besonderheiten im Nachbarland erhalten und auch im Laufe ihres Berufslebens Unterstützung finden, gibt es verschiedene Beratungseinrichtungen. Neben dem gemeinsamen Büro vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) und dem unabhängigen Gewerkschaftsbund Luxemburg (OGB-L) existiert in Bitburg auch ein Grenzgängerbüro des Luxemburgischen Christlichen Gewerkschaftsbunds (LCGB). Dieser ist mit rund 40 000 Mitgliedern die zweitgrößte Gewerkschaft Luxemburgs.

Seit der Eröffnung im September 2008 wurden dort mehr als 50 Beratungen durchgeführt und Hunderte telefonischer Anfragen beantwortet. "Es geht nicht nur um die klassische Beratung", erklärt Herbert Theisen, der selbst zehn Jahre in Luxemburg gearbeitet hat und nun das Grenzgängerbüro betreut. Er beschäftigt sich unter anderem mit Fragen zum Sozial- oder Arbeitsrecht und hilft bei der Rentenberechnung, wenn Ansprüche aus Deutschland und Luxemburg kombiniert werden sollen.

Manfred Ludwig, Vorsitzender der deutschen Grenzgängerkommission des LCGB, betont, wie wichtig es sei, sich rechtzeitig an Beratungseinrichtungen zu wenden. Er hilft seit über 20 Jahren Grenzgängern und warnt: "Wer nicht sachkundig ist, verschenkt leicht etwas oder kann ins Bodenlose fallen."

Zur Ergänzung der individuellen Betreuung soll eine grenzüberschreitende Kontaktgruppe eingerichtet werden. Interessierte Grenzgänger könnten sich dann regelmäßig treffen, um Vorträge zu hören und sich auszutauschen.

Mit der Nutzung des Grenzgängerbüros durch Nichtmitglieder und Mitglieder der Gewerkschaft zeigt Theisen sich zufrieden. Allerdings stört ihn der Name ein wenig: Schließlich seien die Grenzen offen - und somit gebe es eigentlich auch keine Grenzgänger mehr.

Das Büro der LCGB in der Saarstraße 54 in Bitburg hat von Montag bis Freitag zwischen 8 und 17 Uhr geöffnet. Termine sollten telefonisch unter 06561/6940485 vereinbart werden.