Westwall-Film von Adi Winkler wird in Prüm gezeigt

Prüm · Prüm (scho) Grüne Hügel, saftige Wiesen, knorrige Obstbäume, malerische Täler. Wer die Eifel in ihrer rauen Schönheit schätzt, sieht das vor seinem inneren Auge.

Mit solchen Bildern beginnt der Film von Adi Winkler. Landschaftsaufnahmen, die Ruhe und Frieden ausstrahlen. Doch Friede herrschte hier nicht immer. Die Produktion des Bitburger Dokumentarfilmers führt ins Jahr 1936, als Adolf Hitler begann, den Westwall bauen zu lassen. Dieses Bollwerk, das "uneinnehmbar" sein sollte, wie die Nazi-Propaganda glaubhaft machen wollte. Es kam anders.
"Die Erde der Eifel ist getränkt von Blut und Schweiß, getränkt von den Tränen vieler Verzweifelter, getränkt vom Leid, das der Zweite Weltkrieg brachte", kommentiert Sprecher Volker Lechtenbrink die Landschaftsaufnahmen. Der Westwall, der unter dem Deckmantel einer angeblich notwendigen Grenzverteidigung errichtet wurde, wird im Film zum Symbol für den Größenwahn der Nazis und ihr mörderisches Regime. Tatsächlich hat der Wall der Eifel keinen Schutz gebracht. Es war der Anfang vom Ende - Krieg, Tod, Elend folgten.
Im März dieses Jahres hat Winkler mit seiner Dokumentation in Bitburg Premiere gefeiert (der TV berichtete). Nun zeigt er den berührenden Film auf Einladung des Geschichtsvereins in Prüm.
Zwei Jahre Recherche stecken in "Der Westwall im Eifelkreis Bitburg-Prüm". Bis nach Hamburg ist Winkler gereist, um in einem Antiquariat ein Fotoalbum mit Original-Aufnahmen zu erstehen, die die Bauarbeiten am Westwall zeigen. Die Fotos wurden in dem kleinen Ort Bauler gemacht, wo es auch ein Arbeitslager gab. Mit einer unglaublichen Sammelwut und Akribie hat Winkler Puzzlestück für Puzzlestück zusammengetragen. An Originalschauplätzen wurden nachgestellte Szenen eingespielt. Ralf Hess hat den Film produziert.
Filmvorführung ist am Freitag, 22. September, um 19.30 Uhr in der Kapelle des Konvikts. Der Eintritt ist frei. Adi Winkler ist vor Ort und steht für Fragen bereit.

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