Wintervorrat der Bienen landet im Glas

In einer kleinen Serie begleitet der TV den Imker Detlef Römer durchs Bienenjahr: Mitte Mai hat er damit begonnen, den ersten Honig zu ernten. Bevor dieser tatsächlich im Glas landet, bedarf es allerdings einiger Arbeitsschritte.

 Die weißen Wabenzellen wurden bereits verschlossen, während die restlichen Honigkammern von den Bienen noch mit einem Wachsdeckel versehen werden müssen. TV-Foto: Jens Klein

Die weißen Wabenzellen wurden bereits verschlossen, während die restlichen Honigkammern von den Bienen noch mit einem Wachsdeckel versehen werden müssen. TV-Foto: Jens Klein

Malbergweich. Wenn die Bienen je nach Vegetation zwischen Mitte Mai und Mitte Juni eine Flugpause einlegen, kann der Imker die erste Ernte des Jahres einfahren. Denn die geflügelten Nutztiere haben bis dahin reichlich Honig eingelagert.

Für den Bienenzüchter bedeutet das "Schleudern" einen nicht unerheblichen Arbeitsaufwand. Bevor der Honig in einer Zentrifuge durch die Fliehkräfte aus den Wabenzellen "herausgeschleudert" werden kann, müssen zunächst die Wachsdeckel der Zellen von Hand aufgebrochen werden. "Die Bienen holen den Honig ja nicht für uns", erklärt Detlef Römer. Das Nahrungsmittel hätte ihnen eigentlich als Wintervorrat dienen sollen und wurde deshalb luftdicht eingelagert. Stattdessen landet der Honig nun in Gläsern, nachdem er mehrfach gefiltert wurde und "kandieren" konnte, indem der enthaltene Zucker einige Tage oder Wochen lang Kristalle gebildet hat. Damit allzu grobe Zuckerkristalle aufgebrochen werden und später nicht für ein unangenehmes Gefühl auf der Zunge sorgen, wird der Honig vor dem Abfüllen vom Imker gerührt.

Den auf vielen Etiketten abgedruckten Hinweis "kalt geschleudert" möchte Römer in diesem Zusammenhang nicht als besonderes Qualitätsmerkmal verstanden wissen. "Das entspricht dem Stand der Technik", sagt er. Insofern sei dieses Verfahren heute keine Besonderheit mehr.

Bislang ist Römers diesjähriger Honigertrag eher unterdurchschnittlich. "Das kann sich bis zum zweiten Schleudern geändert haben", erklärt der Imker. Denn für die Bienen hat das Jahr sehr gut begonnen: Die Völker haben sich schnell entwickelt und sind recht stark angewachsen, während ihnen die Vegetation jedoch einen Schritt voraus war.

So habe die Blütezeit der Äpfel beispielsweise schon begonnen, als die Kirche noch gar nicht verblüht gewesen sei, sagt Römer und ergänzt: "Es ist alles sehr eng zusammengerückt."

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