"Wir haben Rückendeckung"

NEUERBURG. Der Kampf um den Erhalt des St. Josef-Krankenhauses Neuerburg hat neuen Auftrieb bekommen. Neben Chirurgie und Kurzzeitpflege soll es auch Chancen für die innere Abteilung geben.

Mit fast 7000 Unterstützungsunterschriften und drei Resolutionen kommunaler Gremien im Gepäck reisten Vertreter der Initiative "Unser Krankenhaus" nach Mainz. Ziel: der Forderung nach dem Fortbestand des Neuerburger Krankenhauses Nachdruck verleihen. "Wir haben Rückendeckung gefunden und ein klares Bekenntnis des Landes für die medizinische Grundversorgung im Neuerburger Raum erhalten", berichtet Willi Hermes, Erster Beigeordneter der Stadt. "Ministerin Malu Dreyer hat Verständnis für die Sorgen der Menschen und ihr Anliegen geäußert", bestätigt Ministeriums-Sprecherin Beate Fasbender-Döring im Gespräch mit demTV . Konkreter wurden die Verhandlungen bei einer Runde mit Vertretern von Stadt, VG, Kreis, Förderverein, Kassenärztlicher Vereinigung und Marienhaus GmbH. Zentrales Ergebnis laut Hermes: "Der Erhalt der chirurgischen Akut-Abteilung mit Belegbetten und der Kurzzeitpflege sind unstrittig. In der Ärztebesetzung zeichnet sich eine neue Lösung ab." Fasbender-Döring beurteilt den Fortbestand einer Chirurgie mit Belegbetten in Neuerburg als "sehr wahrscheinlich".Gespräche zwischen Trägern und Kassen

Bleibt die Frage nach der zweiten Abteilung in Neuerburg. Chancen für die "Innere" könnten sich durch eine Zusammenarbeit mit der Cura med ergeben. Dieser Träger will im Krankenhaus-Gebäude ein Pflegeheim für Apalliker (Patienten im Wachkoma) einrichten. Die künftig dort eingesetzten Anästhesie-Ärzte könnten unter Umständen auch im Krankenhausbetrieb tätig werden. "Das ist vom Ausgang der Gespräche zwischen Trägern und Kassen abhängig", sagt die Ministeriums-Sprecherin. Dabei geht es vor allem um die Aufteilung der Kosten. Der ursprünglich geplanten kompletten Umwandlung des Krankenhauses in ein Pflegeheim hatte das Land laut einer Mitteilung des Trägers positiv gegenübergestanden. Später wirkte das Ministerium jedoch auf einen Erhalt hin. Fasbender-Döring: "Wir unterstützen Lösungen und moderieren." Marienhaus-Geschäftsführer Bernd Molzberger betrachtet das Mainzer Treffen als "konstruktive Fortführung der Gespräche". Es gehe weiterhin um das Bemühen, chirurgische Versorgung und Kurzzeitpflege aufrechtzuerhalten. "Bei der internistischen Abteilung sind wir bisher nicht weitergekommen", dämpft Molzberger die Erwartungen. Möglicherweise ließen sich neue Finanzierungsquellen erschließen. Sein Fazit: "Wir sind auf einem guten Weg."

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