Zwei Millionen Euro für Flugplatz Bitburg

Bitburg · Der Zweckverband Flugplatz Bitburg bekommt von Bund und Land weitere zwei Millionen Euro für Erschließungsarbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Nato-Stützpunkts. Ende 2012 soll die Konversion damit abgeschlossen sein – vorausgesetzt, die Pläne für den Bit-Airport werden verwirklicht.

 Der Tower auf dem Bitburger Flugplatz ist etwa 30 Meter hoch. Davon ist Lucky ganz schön beeindruckt. TV-Foto: Christian Kremer

Der Tower auf dem Bitburger Flugplatz ist etwa 30 Meter hoch. Davon ist Lucky ganz schön beeindruckt. TV-Foto: Christian Kremer

In der Erfolgsgeschichte der Konversion des ehemaligen Nato-Stützpunkts Airbase Bitburg haben gestern Vertreter von Bund, Land und dem Zweckverband Flugplatz Bitburg ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit der Fortführung des städtebaulichen Vertrags wurden dem Zweckverband von Bund und Land weitere zwei Millionen Euro für restliche Erschließungsarbeiten bewilligt.

Das Geld wird in Straßenbau sowie Wasserver- und Abwasserentsorgung investiert. So stehen etwa in der Alten Röhler Straße, der Werner-von-Siemens-Straße sowie der Straße Am Tower und im sogenannten C-Shelter-Bereich noch Arbeiten aus.

Das nächste Kapitel sollen Privatinvestoren schreiben

Gleichzeitig wurde mit dem Vertrag die seit 1995 bestehende Zusammenarbeit der öffentlichen Partner um weitere zwei Jahre bis Ende 2012 verlängert. Dann soll die Mammutaufgabe der Konversion des knapp 500 Hektar großen Areals abgeschlossen sein. Das könnte das letzte Kapitel in der Konversionsgeschichte der ehemaligen Airbase sein, in die Bund, Land und Zweckverband dann insgesamt rund 28 Millionen Euro investiert haben (siehe Extra).

Das nächste Kapitel sollen Privatinvestoren schreiben, die der luxemburgische Projektentwickler Frank Lamparski zusammentrommeln will, um den Bereich rund um die Landebahn zum Bit-Airport auszubauen. Bis Ende dieses Jahres hat Lamparski Zeit, einen Businessplan für sein Konzept eines Industrie-, Fracht- und Passagierflughafens zur Prüfung vorzulegen. Bekommt er dann von Stadtrat und Kreistag grünes Licht für sein Vorhaben, wären alle Flächen auf dem Flugplatz verkauft. "Wir haben der Gruppe um Lamparski für den notwendigen Flächenerwerb eine Option eingeräumt", sagte Claus Niebelschütz von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima).
Das übrige Gelände hat der Zweckverband zu einem Freizeit-, Industrie-, Gewerbe- und Dienstleistungspark entwickelt. Dort siedeln inzwischen knapp 170 Firmen, die mehr als 1600 Menschen Arbeit geben. "Gewichtet nach Vollzeitarbeitsplätzen sind es mit knapp 1400 mehr als doppelt so viele, wie die Zahl der zivilen Arbeitsplätze, die es einst auf der Airbase gab", sagte Landrat Joachim Streit, der auch Vorsteher des Zweckverbands ist. "Das ist eine Erfolgsgeschichte", sagte Staatssekretär Siegfried Englert aus dem Mainzer Wirtschaftsministerium bei der Vertragsunterzeichnung. Ob es Lamparski tatsächlich gelingt, diese Erfolgsgeschichte weiter zu schreiben, ist noch offen. Bund, Land und Zweckverband haben bereits einen Alternativ-Plan: Dann soll das Erfolgsmodell per Vertragsverlängerung fortgeführt werden.

EXTRA
Mitglieder im Zweckverband (ZV) Flugplatz sind der Eifelkreis Bitburg-Prüm (37 Prozent), die Stadt Bitburg (37 Prozent), die Verbandsgemeinde Bitburg-Land (24 Prozent) und die benachbarten Ortsgemeinden Scharfbillig und Röhl (je ein Prozent). Der ZV ist Partner von Bund und Land, die ihre Kooperation im städtebaulichen Vertrag von 1995 geregelt haben: Der Bund trägt 50 Prozent der Konversions-Kosten, das Land 40 Prozent und der ZV zehn Prozent. Der Vertrag wurde nach 2004 zum zweiten Mal verlängert. (scho)

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