Zwei Städte, zwei Joachims, viele Einblicke

Schwein gegen Ziege, die nächste Runde: Das sagen der Bitburger Bürgermeister Joachim Kandels und der Wittlicher Bürgermeister Joachim Rodenkirch im Interview mit dem TV zu den Besonderheiten „ihrer“ Städte und der Menschen, die dort leben. Von trinkfesten Bitburgern und kreativen Wittlichern, dem neuen Spittel und dem alten Marktplatz:

Bitburg/Wittlich. Keine Frage: Beide Städte sind auf Wachstumskurs. Und das soll auch so bleiben. Das ist zumindest das Ziel der beiden Bürgermeister. Vieles verbindet die beiden Kreisstädte: etwa ihre Bedeutung als Arbeits-, Wohn-, Versorgungs- und Schulstandorte, die sie für das Umland haben. Während der Wittlicher Bürgermeister Joachim Rodenkirch den Blick auf die Weinberge vermisst, wenn er länger nicht in der Stadt ist, ist es beim Bitburger Bürgermeister Joachim Kandels der Malzgeruch. Was Ihre Stadt sonst noch besonders macht, darüber haben die beiden Stadt-Chefs dem TV beim Interview zum Städte-Duell Rede und Antwort gestanden: Was macht Ihre Stadt aus Ihrer Sicht so besonders? Kandels: In Bitburg ist unglaublich viel in Bewegung, und die Stadt entwickelt sich in einem atemberaubenden Tempo, wie man aktuell am Ausbau der Fußgängerzone sieht; hinzu kommen die vielen privaten Bauprojekte und die große Nachfrage nach Baugrundstücken. Bitburg ist ein beliebter Wohn- und Arbeitsort mit wachsender Bevölkerungszahl. Bitburg ist aufgrund der vielfältigen Vereine und Einrichtungen als engagierte Stadt ausgewählt worden und außerdem Fair-Trade-Stadt. Rodenkirch: Die Stadt Wittlich liegt landschaftlich an der Nahtstelle zwischen Eifel und Mosel inmitten der Wittlicher Senke, umgeben von wunderschönen Eichenwäldern. Wittlich ist der wirtschaftliche Motor zwischen Trier und Koblenz. 17?000 Arbeitsplätze bei fast 20?000 Einwohnern sprechen hier Bände. Die Stadt ist ein bedeutsamer Kulturstandort mit einem großen ehrenamtlichen Engagement in vielen Lebensbereichen. Was ist Ihr Lieblingsplatz in Ihrer Stadt?Kandels: Ich habe mehrere Lieblingsplätze, zu denen ganz gewiss der Konrad-Adenauer-Park, der Petersplatz und der Garten des Hauses Beda gehören. Aktuell ist der Spittel mein Lieblingsplatz, vor allem wegen des Wasserspiels und der vielen Möglichkeiten, die der Platz bei Veranstaltungen bietet. Rodenkirch: Mein Lieblingsplatz in der Innenstadt ist der historische Marktplatz mit den kunstgeschichtlich herausragenden Pa-trizierhäusern, allem voran dem Alten Rathaus. Ein weiterer Ort, den ich sehr schätze, ist der obere Weinbergsweg am Pichterberg im Bereich des 50. Breitengrades, der durch Wittlich verläuft, wo man Wittlich mit der vulkanischen Formation Neuerburger Kopf aus der Vogelperspektive wunderbar betrachten kann.Was sind die drei Haupteigenschaften, die einen typischen Bitburger beziehungsweise einen typischen Wittlicher auszeichnen?Kandels: Die Bitburger sind trinkfest, bodenständig und direkt.Rodenkirch: Die Wittlicher zeichnen sich aus durch Toleranz, Kreativität und Humor. Was vermissen Sie an Ihrer Stadt, wenn Sie länger mal unterwegs sind? Kandels: Ich gehöre zu denen, die den Malzgeruch der Brauerei lieben, daher vermisse ich ihn, wenn ich länger nicht in Bitburg bin. Ich vermisse auch das offene Zugehen der Menschen aufeinander, die Gespräche und die schöne Landschaft rund um die Stadt.Rodenkirch: Ich vermisse die Silhouette von St. Markus, den Blick auf die Weinberge und die angrenzenden Wälder.Was gibt es vielleicht in der Nachbarschaft, das Sie sich auch gut in Ihrer Stadt vorstellen könnten?Kandels: Ein direkter Zugang zu einem Flusslauf wie der der Lieser in Wittlich wäre im Stadtzentrum für Bitburg eine schöne Sache. Durch die Eingemeindungen sind wir mit den idyllischen Flussläufen von Nims und Kyll in Stahl und Erdorf an größere Gewässer angebunden. Weiterhin wäre es wünschenswert, wenn es am Wirtschaftsstandort Bitburg gelingen würde, auf den attraktiven Gewerbeflächen auf dem Flugplatz oder im Bereich Merlick IV ebenso namhafte Unternehmen anzusiedeln wie in unserer Nachbarstadt.Rodenkirch: Als Kind der Eifel mag ich zunächst die Eifeler Mentalität, die Gastfreundschaft der Eifelstadt und das Eifeler Platt, was in Bitburg noch rege gesprochen wird und natürlich ein gutes Bitburger Pils. ?Wo sehen Sie Ihre Stadt in 15 Jahren? Kandels: Die Sanierung der Innenstadt samt Neuordnung des Quartiers am Bedaplatz wird abgeschlossen sein und die Bit-Galerie wird sich positiv auf die Einkaufsstadt Bitburg auswirken. Die Konversion der ehemaligen Housing zu einem neuen Wohn-, Gewerbe- und Freizeitgebiet samt Landschaftspark ist abgeschlossen. Die fertiggestellte Nord-Ost-Tangente trägt dazu bei, dass der innerstädtische Verkehr beruhigter läuft und nun auch die Radfahrer sicherer durch die Stadt kommen.Rodenkirch: Wittlich wird weiter in allen Lebensbereichen qualitativ und quantitativ wachsen. Die Stadt wird auch ohne zusätzliche Eingemeindungen über 20?000 Einwohner haben und ihre wirtschaftliche und kulturelle Stellung sowie ihre Bedeutung als Mittelzentrum weiter ausbauen. scho?Das Interview führte TV-Redakteurin Dagmar Schommer. In den kommenden Wochen werden wir Wittlich und Bitburg auf Herz und Nieren prüfen und vergleichen. Wir werden Sie auf Shopping-Touren mitnehmen. Wir werden Wittlicher nach Bitburg und Bitburger nach Wittlich schicken – jeweils mit Bewertungsbögen in der Hand. Wir werden junge Menschen zu ihrer Stadt befragen – und errechnen, welche Stadt die Nase vorn hat. Eines der wichtigsten Bewertungskriterien ist Ihre Meinung, die wir in einer Online-Umfrage erfahren wollen. Auf www.volksfreund.de/umfrage können Sie Ihre Einschätzung abgeben. lars

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort