Zwischenlager am See wird geräumt

Biersdorf · Um die nächste Entschlammung des Stausee Bitburg überhaupt in Angriff nehmen zu können, wurde nun mit der Räumung des Zwischenlagers neben dem See begonnen. Dort lagert noch das Erdreich der letzten Seereinigung, das bis Mitte Juli auf die ehemaligen Deponien bei Rittersdorf und Plütscheid verteilt werden soll.

Biersdorf. Auf der Landzunge, um die sich der bei Biesdorf liegende Bitburger Stausee herum biegt, liegen rund 40 000 Kubikmeter Erde in einem Zwischenlager. Das wurde vor sieben Jahren angelegt, bei der jüngsten Entschlammung des Sees.
Schwermetalle im Schlamm


Was dabei nach oben gefördert wird, ist sehr nährstoffreich und wurde darum früher auf umliegende Felder verbracht. Mittlerweile geht das aber nicht mehr, weil die sich im Stausee ablagernden Sedimente auch mit Schwermetallen wie Blei, Zink und Nickel belastet sind. Das bedeutet jedoch nicht, dass das Wasser schmutziger geworden wäre: Zwischenzeitlich haben sich vielmehr die Richtlinien und Grenzwerte geändert, weshalb der Schlamm trotz ähnlich starker Belastung heute anders eingestuft wird als noch vor 20 Jahren.
Jetzt wird das Lager mit dem belasteten Schlamm geräumt: So wird eine Hälfte der Erde zum Auffüllen der ehemaligen Kreismülldeponie Plütscheid verwendet. Dort konnten vor kurzem die dafür zunächst notwendigen Abdichtungsarbeiten abgeschlossen werden, so dass der getrocknete Stauseeschlamm direkt verarbeitet werden kann. Die anderen 20 000 Kubikmeter kommen zur ebenfalls stillgelegten Erddeponie bei Rittersdorf.
Reinhold Kotz, zuständiger Sacharbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung Bitburg-Land, erklärt, die Räumung bis zum 20. Juli sei vertraglich vereinbart. Dass die Aktion möglichst schnell vonstatten gehen soll, liegt vor allem an den bevorstehenden Sommerferien, mit denen auch viele Urlauber zum Stausee kommen. 225 000 Euro wird die Räumung des Zwischenlagers laut Kotz kosten.
Billiger als befürchtet


Ursprünglich wurde mit deutlich höheren Ausgaben gerechnet, da man zunächst davon ausgegangen ist, dass die Abdichtungsarbeiten an der Plütscheider Deponie viel länger dauern. In diesem Fall hätte der Schlamm zunächst auf dem Deponiegelände ein weiteres Mal zwischengelagert werden müssen, was aufgrund des Mehraufwands teurer geworden wäre.
Wann der Stausee nach der letzten Aktion vor rund sieben Jahren das nächste Mal entschlammt werden soll, steht derzeit noch nicht fest.
Allzu viel Zeit bleibt allerdings nicht mehr: Laut Empfehlung des Wasserwirtschaftsamts soll das Gewässer nämlich alle acht Jahre von den Sedimenten befreit werden, die sich dort vor allem bei Hochwasser ansammeln. Demnach wäre der See bereits im kommenden Jahr wieder fällig.
Extra

Weil sich das meist enge Prümtal bei Biersdorf zu einer Talmulde öffnet, die stets hochwassergefährdet war, wurde dort von 1970 bis 1973 der Stausee Bitburg angelegt. Das Becken kann bis zu 2,4 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten. Der etwa zwei Kilometer lange und bis zu neun Meter tiefe Stausee dient neben der Niedrigwasserregulierung auch der Naherholung und dem Fremdenverkehr. Für die Bewirtschaftung ist der Zweckverband Stausee Bitburg zuständig. Dieser finanziert sich - abgesehen von Zuschüssen zu einzelnen Projekten - durch die Umlage, die die Mitglieder entsprechend ihres Anteils zahlen: Eifelkreis Bitburg-Prüm (58 Prozent), Verbandsgemeinde Bitburg-Land (30 Prozent), Biersdorf (neun Prozent), Bickendorf, Hamm und Wiersdorf (je ein Prozent). uhe

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