Corona Weniger Busse als zugesagt

Trier · Land versprach 250 zusätzliche Fahrzeuge für den Schülerverkehr. Nun stehen nur 220 bereit.

 Großer Andrang: Schüler steigen am Humboldt-Gymnasium Trier in den Bus ein.

Großer Andrang: Schüler steigen am Humboldt-Gymnasium Trier in den Bus ein.

Foto: Friedemann Vetter

250 zusätzliche Busse könnten von den Kommunen genutzt werden, um den Schülerverkehr zu entzerren und überfüllte Busse morgens und mittags zu vermeiden, Das kündigte  Landesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) Ende vergangener Woche an. Doch statt der 250 avisierten Busse stehen nun wohl nur 220 (samt Fahrern) zur Verfügung, wie eine Sprecherin des Verkehrsministeriums am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte. Es seien nie 250 Busse zugesagt worden, sagte sie. Lediglich die Förderung des Landes sei auf diese Anzahl an zusätzlichen Bussen beschränkt. Schließlich sei auch das Angebot an freien Bussen mit Fahrern begrenzt.

Ein Teil dieser 220 Busse würde nun unabhängig vom angemeldeten Bedarf nach einem festgelegten Schlüssel auf die Kreise und kreisfreien Städte verteilt. Demnach kann die Stadt Trier auf fünf zusätzliche Busse zugreifen, Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich jeweils auf neun, der Eifelkreis Bitburg-Prüm auf zwölf und der Vulkaneifelkreis auf sieben.

Das Land unterstütze die Kreise und kreisfreien Städte, die, so betont die Ministeriumssprecherin, zuständig seien für den Schülerverkehr, bei der Beschaffung von zusätzlichen Bussen, in dem es bis zu 90 Prozent der Kosten dafür trage. Dieses Programm laufe zunächst bis zu den Weihnachtsferien. „Wie es danach weitergehen wird, werden wir zu gegebener Zeit entscheiden“, sagt die Sprecherin. Mit diesem zeitlichen Vorlauf müsse es möglich sein, weitere Wege zu finden, den Schülerverkehr zu entzerren. Die Ministeriumssprecherin spricht dabei etwa von versetzten Schulzeiten. „Wenn man die Schulzeiten zum Beispiel zeitlich so staffelt, dass Busse zwei Runden nacheinander fahren können, schafft dies sofort 50 Prozent Entlastung in jedem einzelnen Bus und kostet nur einen Bruchteil dessen, was wir für unser Sofortprogramm derzeit ausgeben.“

Organisiert wurden die zusätzlichen Busse vom Verband privater Transportunternehmen. Laut Verkehrsministerium wurden private Unternehmen angesprochen,  etwa Reisebusse, „die derzeit ja weniger genutzt werden“, anzubieten. Der Verband habe sich bereiterklärt, eine Bus-Börse aufzulegen, um die Nachfrage aus den Kommunen mit den Angeboten privater Unternehmen zusammenzubringen.

Die Kommunen könnten die Börse nutzen, müssten das aber nicht, betont die Ministeriumssprecherin. Sie könnten auch von sich aus mit Unternehmen in Kontakt treten, die in der jeweiligen Gegend für den Linienverkehr zuständig sind. Der Kreis Bernkastel-Wittlich hat dies getan und so acht zusätzliche Busse akquiriert, unabhängig von denen aus der Busbörse zustehenden Fahrzeugen.

Der Bedarf an zusätzlichen Bussen sei in den einzelnen Kreisen und Städten sehr unterschiedlich, heißt es aus dem Verkehrsministerium. Es seien ja nicht alle Busse auf allen Strecken sehr voll und benötigten Entlastung. Daher müssten die Kreise und kreisfreien Städte vor Ort entscheiden, wie der tatsächliche Bedarf sei.

Dort, wo es vor Ort nicht möglich sei, weil sowohl das Angebot an Bussen als auch an Busfahrern begrenzt sei, sollen das Angebot des Landes und die Bus-Börse Abhilfe schaffen. Bislang lägen dem Ministerium erst zwei Anträge auf Förderung von zusätzlichen Bussen vor.

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