März 2010 Bleialfer Bombe erfolgreich entschärft

Bleialf · Nahezu Problemloser Einsatz: Nach knapp zwei Stunden ist die amerikanische 500-Kilo-Bombe auf dem Bleialfer Marktplatz unschädlich. Schon am frühen Nachmittag können die rund 1300 Einwohner, die während der Entschärfung ihre Häuser verlassen mussten, zurückkehren.

März 2010: Bleialfer Bombe erfolgreich entschärft
Foto: Agentur siko/Christian Brunker

"Alles erledigt!": Es ist 13.45 Uhr als Peter Hillen vom Ordnungsamt der Verbandsgemeinde Prüm endlich Entwarnung geben kann. Seit 11.30 Uhr waren die Männer vom Kampfmittelräumdienst auf dem Marktplatz zu Gang, um die 500-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg unschädlich zu machen.

Schon wesentlich früher sind die meisten Bleialfer auf den Beinen. Seit 8 Uhr morgens fahren mehrere Polizeiwagen durch den Ort, um die Menschen per Lautsprecher-Durchsage über die anstehende Evakuierung zu informieren. Viele der rund 1300 betroffenen Bleialfer nutzen die Gelegenheit zu einem Besuch bei Freunden oder einem Ausflug. Pflegebedürftige und ältere Menschen bringt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mit Rettungswagen ins benachbarte Großlangenfeld, wo im Gemeindehaus eine Unterkunft und Verpflegung bereitgehalten wird. "Die Evakuierung verlief völlig problemlos", berichtet DRK-Organisationsleiter Ernst Gilles. Von Vorteil sei es sicherlich gewesen, dass die Leute frühzeitig informiert wurden und sich so vorbereiten konnten.

Im Gemeindehaus nutzen die rund 20 Bleialfer die Zeit für das eine oder andere Schwätzchen oder eine Partie Karten. Bei so manchem kommen allerdings auch die Erinnerungen an die Kriegszeiten zurück.

Unterdessen arbeiten Horst Lenz, der technische Leiter des Kampfmittelräumdiensts (KMRD), und seine Kollegen nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt daran, das schwere Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg zu entschärften. "Das ging relativ problemlos", berichtet Kurt Mazzucco vom KMRD. "Der vordere Zünder ging einfach heraus. Den hinteren mussten wir sandstrahlen, weil er stark verbacken war." Das größte Problem sei es gewesen, die Bombe aus dem Loch herauszubekommen. "Die war wie einbetoniert", sagt Horst Lenz. Offenbar hatte sich die Bombe nach dem Abwurf in den weichen Lehmboden gebohrt, ohne dass die Zünder die Bombe explodieren ließen.

Nach der erfolgreichen Entschärfung zeigen sich die Menschen in Bleialf erleichtert. "Gottseidank", sagt Daniel Thielen. "Das ist ja schon ein ganz schöner Brocken. Wenn der losgegangen wäre, mein lieber Mann…"

Mit dem Verlauf des Einsatzes ist Peter Hillen sehr zufrieden: "Es ist alles erfolgreich verlaufen. Wir haben zwar mittlerweile eine gewisse Erfahrung, was Bomben betreffe, aber es muss sich ja nicht unbedingt wiederholen." Dieser Hoffnung kann Experte Horst Lenz aber keine große Nahrung geben: "Das war sicherlich nicht die letzte Bombe in Bleialf."

Im Einsatz waren insgesamt rund 150 Helfer, darunter die Feuerwehren aus Bleialf, Brandscheid, Buchet, Winterscheid, Großlangenfeld, Sellerich, Prüm und Bitburg sowie das THW aus Prüm. Auch das Rote Kreuz war mit vielen Helfern vor Ort. Der DRK-Sozialdienst aus Prüm übernahm die Verpflegung der Helfer und Evakuierten in Großlangenfeld. "Zuallererst möchte ich mich bei allen Helfern herzlich bedanken, die heute um am Samstag im Einsatz waren", betont Bleialfs Ortsbürgermeisterin Edith Baur. "Dank ihnen hat die erste Evakuierung in Bleialf seit dem Zweiten Weltkrieg einwandfrei geklappt."

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