Gesundheit Geht auch Kliniken in der Region Trier das Blut aus? - DRK ruft zum Spenden auf

Trier · Im Sommer gehen die Blutspenden zwar immer zurück. Dieses Jahr scheint die Lage aber besonders ernst zu sein. Warum eigentlich?

Blutspenden: Geht auch Kliniken in der Region Trier das Blut aus?
Foto: ZB/Bernd Wüstneck

„Bitte spendet schnellstmöglich Blut!“ Mit diesem Appell haben sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung diese Woche an die Bevölkerung gewandt. Keine ungewöhnliche Bitte im Sommer, wo das Spendenaufkommen wegen der Urlaubszeit traditionell geringer ist. Dieses Mal aber heißt es, dass der Bedarf wegen der Versorgung der Flutopfer besonders hoch sei.

„Stimmt so nicht“, meint allerdings der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West, Stephan David Küpper, auf Anfrage unserer Zeitung. Zwar sei es zutreffend, dass die Versorgungslage mit Blutpräparaten schon seit längerem ziemlich angespannt sei. Mit der Versorgung der Flutopfer habe aber all dies nichts zu tun – „mit den Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe dagegen schon“, sagt Küpper. Denn da, wo das Unwetter und der Starkregen zugeschlagen hätten, könnten vielerorts eben keine Blutspendetermine mehr stattfinden. Was nach Angaben des DRK-Sprechers dazu führt, dass das Blutspendemanko jetzt noch ein wenig größer ist als in den Sommern vergangener Jahre.

Eine Konsequenz: Das ein oder andere Krankenhaus in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen klagt laut Küpper schon über Blutmangel. Was etwas komisch klingen mag, hat weniger spaßige Auswirkungen: Wo Blutpräparate fehlten, müssten Operationen mitunter verschoben werden. Dabei würden die meisten Kliniken gerade unter Volllast operieren, sagt der Rot-Kreuz-Experte. Denn in der Corona-Hochzeit wegen voll besetzter Intensivstationen aufgeschobene Eingriffe würden jetzt nachgeholt. Wegen des Blutmangels seien einigen Kliniken die angeforderten Mengen schon um die Hälfte gekürzt worden.

In der Region Trier scheinen sich die Auswirkungen noch in Grenzen zu halten. Im Trierer Mutterhaus der Borromäerinnen, wo das regionale Blutproduktdepot angesiedelt ist, heißt es, man habe zwar – wie in jedem Sommer – auch jetzt schon Konservenengpässe angekündigt bekommen. Die Versorgung der Region sei aber „aktuell sichergestellt“, sagt Sprecherin Bettina Leuchtenberg auf Anfrage unserer Zeitung.

Wie DRK-Sprecher Stephan David Küpper appelliert auch die Mutterhaus-Sprecherin an die Bevölkerung, in der Region angebotene Blutspendetermine möglichst zahlreich wahrzunehmen. Aktuelle Termine vor Ort sind im Internet unter www.blutspende.de jetzt abrufbar. Die nächsten Möglichkeiten in der Region gibt’s am Freitagnachmittag in Welschbillig (Kultur-. und Marktscheune ab 16.30 Uhr) und in Fell (Silvanussaal ab 16 Uhr).  Der nächste Termin in Trier ist am kommenden Dienstag ab 14.30 Uhr im Tagungs- und Gästehaus der Barmherzigen Brüder.

DRK-Experte Küpper bittet darum, dass sich Spendenwillige vorab online einen Termin reservieren. Dies sei Bestandteil des Corona-Schutzkonzeptes. Apropos Corona: Wer sich gegen das Virus impfen lässt, kann laut Küpper trotzdem schon am nächsten Tag zur Blutspende gehen.

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