Bombe an der Mosel gefunden: Ab 20 Uhr droht Sperrung der Zurmaiener Straße

Trier · Wegen eines Bombenfundes an der alten Kläranlage an der viel befahrenen Zurmaiener Straße soll der komplette Bereich ab etwa 20 Uhr in einem Radius von 300 Metern evakuiert und gesperrt werden. Betroffen wäre neben der Zurmaiener Straße auch die B53 auf der anderen Moselseite mitsamt Bahnstrecke.

(rm/mek/siko) Der Verkehr auf der vierspurigen Zurmaiener Straße (Trier-Nord), die zum Autobahndreieck Moseltal führt, läuft aktuell allerdings noch weiter, weil nach Einschätzung von Fachleuten keine akute Gefahr von dem Blindgänger ausgeht. Auch der Betrieb des nördlich der Baustelle liegenden Ratio-Warenhauses ist nicht beeinträchtigt.

Um 18 Uhr wollen Polizei, Feuerwehr, Ordnungsamt und Kampfmittelräumdienst zusammenkommen und die weitere Vorgehensweise besprechen.

Dieses Szenario steht derzeit zur Debatte: Um 20 Uhr beginnt die Evakuierung in einem Radius von 300 Meter. Betroffen sind nicht nur die anliegenden Geschäfte, Restaurants und Tankstellen, sondern auch der Schiffsverkehr auf der Mosel sowie die B53 auf der anderen Moselseite. Bleibt es bei diesem Umkreis, müsste das NH-Hotel am Verteilerkreis nicht geräumt werden. In jedem Fall betroffen sein dürften große Teile des Wohngebiets zwischen Zurmaiener Straße und Industrie- und Handelkammer. Der Kampfmittelräumdienst will die Aufschlagzünder-Bombe voraussichtlich nach 22 Uhr entschärfen.

Gefunden wurde die amerikanische 50-kg-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bei Baggerarbeiten auf der Großbaustelle an der Zurmaiener Straße. Die Baustelle, auf der ein Regenüberlaufbecken der Stadtwerke entsteht, liegt direkt neben der Shell-Tankstelle stadteinwärts.

Nicht klar ist, wie die Bombe an den Fundort gelangt ist. Laut den Bauarbeitern durfte erst gebaut werden, nachdem der Kampfmittelräumdienst die Stelle anhand von verschiedenen Dokumenten als bombenfrei gemeldet hatte.
Horst Lenz vom Kampfmittelräumdienst vermutet, dass die Bombe evtl. erst nach dem Krieg, zusammen mit Schutt, in ein ehemaliges Klärbecken gekippt wurde.

Auf dem Gelände des einstigen Trierer Klärwerks bauen die Stadtwerke derzeit ein Regenüberlaufbecken.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort